LSV: Gesundes Aufwachsen in Baden-Württemberg
02.12.2009
Nachfolgend lesen Sie eine Pressemitteilung des Landessportverbandes Baden-Württemberg e.V.:
Gesundes Aufwachsen in Baden-Württemberg
„Gesundheit ist nicht nur aus der Perspektive des Einzelnen wichtig, sondern auch aus dem Blickwinkel der Gesamtgesellschaft“, so Thomas Halder, Ministerialdirektor des Ministeriums für Arbeit und Soziales, zum Auftakt der Tagung „Gesundes Aufwachsen in Baden-Württemberg“. 160 Teilnehmer besuchten den Fachtag der Baden-Württembergischen Sportjugend (BWSJ) im Landessportverband Baden-Württemberg e. V. und des Kommunalverbands für Jugend und Soziales (KVJS) im SpOrt Stuttgart. Hintergrund der Veranstaltung war der 13. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung, der regelmäßig die Situation von Kindern und Jugendlichen in der Bundesrepublik bilanziert.
Roland Klinger, Verbandsdirektor des KVJS, ging in seinem Eingangsstatement schon auf die Forderungen von Prof. Dr. Heiner Keupp ein: „Mit dieser Tagung machen wir einen ersten Schritt in die richtige Richtung, nämlich dass eine Vernetzung von verschiedenen Bereichen unumgänglich ist, wenn man langfristigen Erfolg in der Kinder- und Jugendförderung haben möchte.“ In diesem Zusammenhang hob er auch die Wichtigkeit hervor, dass Ministerialdirektor Halder die Teilnehmer über die Gesundheitsstrategie des Landes informierte.
Magdalena Heer, stellvertretende BWSJ-Vorsitzende, mahnte in Ihrer Begrüßungsrede, dass den Angeboten der Sportorganisation in diesem Themenfeld mehr Bedeutung zugemessen werden müsste: „Sportvereine mit ihren Angeboten sind die beste und billigste Medizin und Prävention für Kinder und Jugendliche, um gesund aufzuwachsen. Dies muss auch von der Politik anerkannt und entsprechend gefördert werden.“
Als Hauptreferent konnten die Veranstalter, neben der BWSJ und dem KVJS waren auch die Kommunalen Landesverbände, die Liga der freien Wohlfahrtspflege und das Landesgesundheitsamt beteiligt, Professor Dr. Heiner Keupp (siehe Bild rechts), Vorsitzender der Sachverständigenkommission des 13. Kinder- und Jugendberichts, gewinnen. Er stellte verschiedene Ansatzpunkte zur Gesundheitsförderung und Prävention vor und nannte es „eine gemeinsame Aufgabe in der Kinder- und Jugendhilfe, diese Ansätze konsequent zu verfolgen“. Vor allem auf die Kooperation der unterschiedlichen Akteure legte er großen Wert. Nur so könne Erfolg langfristig gewährleistet werden. Die strukturelle Unwissenheit unter den Akteuren müsste aufgearbeitet und die geforderten Netzwerke und Kooperationen müssten professionell angegangen werden, so Keupp, damit diese nicht zu "Verhinderungen" würden.
Keupp bemängelte auch die fehlende Dynamik in dem Gesamtprozess, es müssten endlich Taten folgen und es dürfe nicht nur beim Reden bleiben. Er sprach in diesem Zusammenhang an, dass dafür klare Aufträge und klare Kompetenzen nötig seien.
Nachmittags diskutierten die Teilnehmer in verschiedenen Workshops Praxisbeispiele aus Baden-Württemberg und erarbeiteten konkrete Konzepte zur Umsetzung. Themen waren vor allem Kindertagesstätten und Schulen, Angebote der Sportvereine und Verbände, psychische Erkrankungen und Suchterkrankungen. Bestandteil der Diskussionen war auch das Thema, dass der Schwerpunkt momentan vor allem auf Kinder gelegt wird und die Förderung der Jugend vernachlässigt wird. Zudem forderten die Beteiligten mehr Ressourcen, um eine qualitativ hochwertige Kinder- und Jugendarbeit zu gewährleisten.
In der abschließenden Podiumsdiskussion wurden die Empfehlungen von Keupp nochmals aufgegriffen und die Ergebnisse der Workshops miteinbezogen. Die betroffenen Organisationen müssen nach Keupp ihre Arbeitsstruktur verändern, damit die Arbeit zum Wohl der Kinder und Jugendlichen geht.
Die Zielgruppe der Veranstaltung waren Führungskräfte, Fachleute, Gremienmitglieder und Verbandsvertreter öffentlicher und freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe, des öffentlichen Gesundheitswesens, der Eingliederungshilfe und des Sports sowie Kinder- und Jugendärzte, Kinder- und Jugendpsychiater, (Familien-)Hebammen, Kinderkrankenschwestern und die Regionalen Arbeitsstellen Kooperation der Schulverwaltung.
Quelle: Landessportverband Baden-Württemberg e.V.