Sportpolitischer Schlagabtausch im "SpOrt Stuttgart"
  11.11.2011


Auf Einladung des Landessportverbandes Baden-Württemberg e. V. (LSV) diskutierten Anfang November 2011 im Haus des Sports "SpOrt Stuttgart" die sportpolitischen Sprecher Viktoria Schmid (CDU), Petra Häffner (Bündnis 90/Die Grünen), Sabine Wölfe (SPD) und Dr. Timm Kern (FDP/DVP). Die Leitung hatte Jürgen Hörig, Moderator der Landesschau des Südwestrundfunks.

Schwerpunkte der Diskussion waren der Solidarpakt Sport II sowie die Koalitionsvereinbarung zum Thema Sport. Dieter Schmidt-Volkmar, Präsident des LSV, Klaus Tappeser, Vizepräsident des LSV, und Prof. Paul Hempfer, Präsidialmitglied für Bildung, stellten die Handlungsschwerpunkte „Energetische Sanierung von Sportstätten“, „Sport und Bildung“ sowie „Spitzensport in Baden-Württemberg“ mit den entsprechenden Problempunkten vor. Schmidt-Volkmar hob vor allem die Wichtigkeit des Solidarpakts Sport II hervor: „Verlässlichkeit und Planungssicherheit sind für die Sportorganisation zwingend notwendig, um die vor uns liegenden Herausforderungen zu bewältigen!“

Hinsichtlich der energetischen Sanierung von Sportstätten forderte Tappeser eine Verdoppelung der Mittel des Kommunalen Investitionsfonds auf 24 Millionen Euro und fand bei der Abgeordneten Viktoria Schmid (CDU) nachhaltige Unterstützung. Zudem verdeutlichte er die Notwendigkeit eines Sonderprogramms, um den ökologischen, energetischen und ökonomischen Sanierungsstau im Vereinssportstättenbau zu bewältigen. Viktoria Schmid (CDU) brachte den Vorschlag ein, den dringlichsten Bedarf energetischer Sanierungsmaßnahmen zu analysieren. Auf dieser Basis könne geklärt werden: „Wo wird mehr Geld gebraucht?“ Ebenso pflichtete Dr. Timm Kern (FDP/DVP) Tappeser bei: „Sparen macht hier keinen Sinn! Die Zusagen der alten Landesregierung müssen eingehalten werden.“

Alle sportpolitischen Sprecher betonten, dass die Sportorganisation einen vielfältigen Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllt. In diesem Zusammenhang wurde das Thema Ganztagesschule und deren Auswirkungen auf die Sportvereine diskutiert. Sabine Wölfle (SPD) betonte, dass die Übungsleiter nicht als billige Ersatzarbeitskräfte in der Ganztagesschule eingesetzt werden dürften. Petra Häffner (Bündnis 90/Die Grünen) ergänzte: „Gerade für die Bezahlung müssen klare Rahmenbedingungen festgelegt werden.“ Zudem äußerte sie Unzufriedenheit in Bezug auf den Sportunterricht an der Schule: „Es darf nicht sein, dass in der Grundschule der Sport als erstes ausfällt.“

Schmidt-Volkmar machte sich für den Spitzensport in Baden-Württemberg stark und forderte: „Die bewährte bestehende Struktur der sportmedizinischen Zentren in den Universitätskliniken muss erhalten bleiben! Denn die sportmedizinische Betreuung und Versorgung unserer jugendlicher Leistungssportler ist ein hohes Gut, an dem nicht gerüttelt werden darf.“ Unterstützung erfuhr er von CDU und FDP/DVP. Sie appellierten an die grün-rote Landesregierung, mit der Forderung Schmidt-Volkmars an die Universitäten heranzutreten. Einig waren sich die vier sportpolitischen Sprecher im Hinblick auf die Wichtigkeit dualer Karrieren im Spitzensport. „Aber dann müssen unsere Spitzensportler auch eine stärkere Unterstützung aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Ausbildung erfahren“, mahnte der LSV-Präsident und kündigte an, diese Diskussion in nächster Zeit fortzusetzen.