Golf: Verbände diskutieren über eine Verschmelzung
  24.04.2013


Am 20. April 2013 fanden im Hotel Empfinger Hof in Empfingen die ordentlichen Mitgliederversammlungen (MV) des Baden-Württembergischen Golfverbandes (BWGV), des Württembergischen Golf Verbandes (WGV) und des Nordbadischen Golfverbandes (NBGV) statt. Inhaltlich ging es unter anderem um die Verschmelzung der Golfverbände

WGVAm 20. April 2013 fanden im Hotel Empfinger Hof in Empfingen die ordentlichen Mitgliederversammlungen (MV) des Baden-Württembergischen Golfverbandes (BWGV), des Württembergischen Golf Verbandes (WGV) und des Nordbadischen Golfverbandes (NBGV) statt. Am Vormittag standen zunächst die getrennten Versammlungen der beiden Regionalverbände an, ehe die Teilnehmer an diesen Versammlungen und auch die Vertreter der BGV-Mitgliederclubs nach der Mittagspause zur MV des BWGV zusammen kamen. Beim WGV standen neben den Jahresberichten dieses Mal auch Neuwahlen an. Der gesamte Vorstand um Präsident Jochen Ammer stellte sich für eine weitere Amtsperiode zur Wahl. Als Wahlleiter fungierte Raner Ganske, Präsident des GC Domäne Niederreutin. Jeweils einstimmig wurden Jochen Ammer (Präsident), Susi Pöschl (Vizepräsidentin), Marcus Weller (Schatzmeister), Walter Greiner (Sportwart) und Horst Domberg (Jugendwart) in ihren Ämtern bestätigt. Jochen Ammer empfahl seinen Mitgliedern, auf der BWGV-Versammlung am Nachmittag der neuen Beitragsordnung des BWGV für 2014 zuzustimmen. Da in dieser Beitragsordnung der „regionale Beitrag“ für das Förderkonzept enthalten ist, wird der WGV im geplanten Verschmelzungsjahr 2014 keine Beiträge mehr von seinen Clubs erheben. Da das Präsidium des WGV die Verschmelzung der Regionalverbände mit dem BWGV zum 1. Januar 2014 unterstützt, wurde von Jochen Ammer auch ein Stimmungsbild der Mitgliederclubs zu diesem Thema abgefragt. Alle anwesenden WGV-Clubvertreter stimmen der geplanten Verschmelzung zu. Bei der Versammlung des Nordbadischen Golfverbandes versicherte sich Präsident Wolfgang Daum ebenso nochmals der Zustimmung seiner Mitglieder zum geplanten Verschmelzungstermin. Auch die NBGV-Clubs stehen zu 100% hinter diesen Plänen. Sie stimmten außerdem einer einmaligen Umlage in Höhe von 60 Cent je Clubmitglied zu, um das neue Förderkonzept von Oktober bis Dezember finanzieren zu können. Einzig auf der Versammlung des Badischen Golf Verbandes wurde bereits am 16. März 2013 mit 11:9 Stimmen mehrheitlich gegen die Verschmelzung mit dem BWGV bereits zum 1. Januar 2014 gestimmt.

BWGVBWGV-Präsident Otto Leibfritz eröffnete am Nachmittag die mit 88 Teilnehmern aus 57 (von 100) Mitgliederclubs hervorragend besetzte Versammlung. Zu Beginn begrüßte er die neu in ihren Ämtern stehenden Präsidenten aus den Mitgliederclubs sowie die im vergangenen Jahr neu hinzugekommenen Golfanlagen in Baden-Württemberg. Als einhundertste Golfanlage die Golffreude Öschberghof, deren Vizepräsident Gerry Stähli den Präsidenten Winfried Götsch vertrat. Otto Leibfritz beglückwünschte Familie Edith und Harald Walter vom GC Golfoase Pfullinger Hof, die eine Woche zuvor beim DGV-Verbandstag für die Implimentierung des Programms „Golf & Natur“ mit dem Goldzertifikat ausgezeichnet worden waren. Als weitere Auszeichnung auf Bundesebene beglückwünschte Präsident Leibfritz den GC St. Leon-Rot zum dritten Platz und somit zum Landessieg beim „Preis Zukunft Jugend im DGV“. Nachdem alle Formalitäten ordnungsgemäß abgearbeitet waren – ein Antrag des BGV auf eine geänderte Tagesordnung wurde mehrheitlich abgelehnt – folgten die Berichte von Präsident Otto Leibfritz, Landessportwart Gerry Stähli, Landesjugendwart Manfred Kohlhammer und Schatzmeister Hermann Wenz. Präsident Otto Leibfritz stellte in seinem Bericht die Unterstützung des BWGV durch seine zahlreichen Sponsoren heraus und ging anschließend auf die geplante Verschmelzung der Verbände zum 1. Januar 2014 ein. Er warb dafür, endlich die Vierteilung des Golfverbandes in Baden-Württemberg zu überwinden und damit den Interessen der überwiegenden Mehrheit der Mitgliederclubs zu dienen. Mit dem Appell, nach 25 Jahren Diskussion endlich „die alliierten Zonen des Sports“ zu verlassen, warb er nochmals für die Fusion aller vier Verbände zum 1. Januar .2014 und die Zustimmung zu diesem Vorhaben durch die Mitgliederclubs auf den Versammlungen am 5. April 2014 an gleicher Stelle.
Gerry Stähli berichtete über die nationalen und internationalen Erfolge der Athleten aus dem Bereich des BWGV. Er informierte die Versammlung, dass das neue Förderkonzept für den Leistungssport vollumfänglich auf Zustimmung beim LSV und beim DGV gestoßen ist. Die Ausbildung der Clubspielleiter wird zukünftig einen noch größeren Schwerpunkt im Ausbildungsangebot des BWGV ausmachen, um die Clubs in die Lage zu versetzen, die Spiele der Deutschen Golf Liga gemäß den vorgegebenen Regularien ausrichten zu können. Er appellierte außerdem an die anwesenden Präsidenten, der Empfehlung des BWGV nach einer höchstens 50%igen Greenfee Ermässigung bei Proberunden im Vorfeld von Ligaspielen umfassender zu folgen als bisher. Landesjugendwart Manfred Kohlhammer hatte seinen Rückblick niedergeschrieben. Diese waren den Tagungsunterlagen beigefügt. Sein Vortrag war dagegen in die Zukunft, auf die praktische Umsetzung des neuen Förderkonzeptes, auf die „imt“ vom 15. bis 17. August im Fürstlichen GC Bad Waldsee und auf die Aufnahme des Spielbetriebes in den DMM Ligen der Jugend gerichtet. Eine nochmalige Prüfung der jetzigen Altersklasseneinteilung (AK 14, AK 16, AK 18) soll auf Initiative des BWGV im Sportrat des DGV nochmals erfolgen. Der BWGV favorisiert eine Einteilung in der Form AK 12, AK 15, AK 18. Zum Abschluss nahm Manfred Kohlhammer die Ehrung der Mitgliederclubs beim „Preis Zukunft Jugend des DGV“ vor. Hier wurde erneut der GC St. Leon-Rot Landessieger. Auf Bundesebene belegte der Club Rang drei. Bundessieger wurde in diesem Jahr der Mittelrheinische GC Bad Ems. Beim mit insgesamt € 4000,-. dotierten „Preis Zukunft Jugend des BWGV“ landete ebenfalls der GC St. Leon-Rot auf dem ersten Platz.

Nach dem Bericht des Schatzmeisters Hermann Wenz gab der Präsident des GC Johannesthal, Dr. Karl-Heinz Augenstein in Abwesenheit des zweiten Prüfers, Jürgen Schmidt, den Kassenbericht. Er nahm auch die anschließende Entlastung des Präsidiums vor, die einstimmig durch die Versammlung erfolgte. Beide Kassenprüfer wurden anschließend für eine weitere Periode in ihren Ämtern bestätigt und nahmen die Wahl an. Das Budget 2013 wurde von wieder von Schatzmeister Hermann Wenz vorgestellt und fand einstimmig die Zustimmung der Anwesenden. Bei der danach anstehenden Beschlussfassung über die neue Beitragsordnung wurde von Hermann Wenz die Notwendigkeit herausgestellt, den BWGV mit den benötigten finanziellen Mitteln auszustatten, die dieser für die Durchführung des von den Mitgliedern bereits in 2012 beschlossenen Förderkonzeptes für den Leistungssport benötigt. Die Argumente „ihres“ Schatzmeisters überzeugten die Mehrzahl der anwesenden Mitglieder, der Erhöhung von bisher € 9,50 € auf zukünftig € 15,50 je Mitglied zuzustimmen. Mit 116 Ja-Stimmen, 16 Nein-Stimmen und unter Enthaltung des BGV wurde die neue Beitragsordnung des BWGV beschlossen. Diese sieht eine tatsächliche Erhöhung um rund 2 € je Mitglied vor und beinhaltet zusätzlich die bisher an die Regionalverbände – in unterschiedlicher Höhe - entrichteten Beiträge. Es kommt damit zu einer Harmonisierung der Beiträge über das gesamte Verbandsgebiet hinweg. Ebenso wie der WGV konnte auch der NBGV in seiner Versammlung am Vormittag die Mitglieder bereits darüber informieren, dass, nach Annahme der neuen BWGV-Beitragsordnung, beide Regionalverbände im kommenden Jahr keine Beiträge mehr von den Mitgliederclubs erheben werden. Eine Formsache dürfte auch ein entsprechender offizieller Beschluss des BGV in dieser Sache sein.

Unter TOP 14 stellte Dr. Markus Ostrop, Präsident des Stuttgarter GC Solitude und vom BWGV damit beauftragt, den Verschmelzungsprozess der Verbände zu begleiten, den neuen Satzungsentwurf vor, der die Grundlage für die Verbandsarbeit nach der Verschmelzung darstellen soll. Die „regionale Verankerung“ (aus Regionalverbänden werden Golfregionen), die „Verschlankung der Strukturen“ (aus 4 mach 1) und die „Rechtssicherheit“ sollen die Leitlinien der neuen „BWGV-Verfassung“ sein. Zahlreiche Anregungen kamen im Rahmen der Diskussion aus den Reihen der Versammlung. Claus Edelmann, Präsident des GC Schlossgut Neumagenheim brachte es schließlich auf den Punkt: „Der jetzige Entwurf stellt eine gute Basis zur Weiterentwicklung dar.“ Bis zum Herbst soll diese Weiterentwicklung erfolgt sein und auf Regionalmeetings den Mitgliederclubs erneut vorgestellt werden. Der weitere Fahrplan sieht nun vor, dass auf den Versammlungen der Verbände am 5. April 2014 in Empfingen die Beschlussfassungen über die Verschmelzung erfolgen soll.Mit dem Hinweis auf dem Start der Kramski Deutschen Golf Liga am 12. Mai und auf den Präsidentencup der Regionalverbände am 28. und 29. September in Ulm schloss Präsident Otto Leibfritz die Mitgliederversammlung.

[Text: Rainer Gehring/BWGV]