Fußball | Fragezeichen hinter dem Regionalliga-Spielbetrieb
  02.11.2020

Bei der Frage, wie mit dem organisierten Sport umgegangen werden soll, unterscheiden die verschärften Corona-Schutzmaßnahmen zwischen Amateur- und Profisport. Während der Trainings- und Wettkampfbetrieb bei den Amateuren zumindest im Monat November ausgesetzt werden muss, dürfen die Profisportler weiter trainieren und spielen – jedoch ohne Zuschauer im Stadion oder in der Sporthalle. Diese Differenzierung zwischen Amateur- und Profisport birgt im Detail jedoch ihre Fallstricke. Der prominenteste Fall in dieser Grauzone ist die Fußball-Regionalliga Südwest. In der Spielklasse sind 22 Mannschaften aus fünf Bundesländern am Ball, darunter auch zwei Teams aus der Region Stuttgart (SG Sonnenhof Großaspach und U-21-Team des VfB Stuttgart). Knifflig daran: Die Regelungen der Länder unterscheiden sich in der genauen Formulierung und Auslegung dieses Details, die aktuelle Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg definiert Profisportler beispielsweise als „Sportlerinnen und Sportler, die einen Arbeitsvertrag haben, der sie zu einer sportlichen Leistung gegen ein Entgelt verpflichtet und dieses zur Sicherung des Lebensunterhaltes dient“. Das ist bei den meisten Regionalligisten der Fall, jedoch nicht bei allen – und als Beispiel für Profisportler nennt die Internetseite der Regierung zwar „Mannschaften, die in länderübergreifenden Ligen spielen“, namentlich aber nur „die 1. bis 3. Bundesligen aller Sportarten“. Die Regionalliga ist im Fußball viertklassig.

Die gesamte Thematik muss nun zwischen dem Ligaverband und den zuständigen Landesregierungen geklärt werden. Bis dahin pausiert der Spielbetrieb der Regionalliga, die für Dienstag (3. November) und Mittwoch (4. November) geplanten Partien sind bereits abgesetzt worden – somit fällt das für den Dienstag vorgesehene württembergische Duell zwischen dem VfB II und der TSG Balingen genauso aus wie das für Mittwoch geplante Gastspiel der SG Sonnenhof bei Hessen Kassel. Entsprechend unklar ist somit auch, ob in der Regionalliga Südwest am Wochenende gespielt werden kann. Wenn das der Fall sein sollte, muss die U 21 des VfB Stuttgart am Samstag (7. November) beim Tabellenzweiten TSV Steinbach Haiger antreten, während es die SG Sonnenhof Großaspach am Sonntag (8. November) ab 14 Uhr mit dem FC 08 Homburg zu tun bekommt. Die Partie in Aspach-Großaspach würde dann freilich als Geisterspiel ausgetragen werden.

Mehr Infos: https://sg94.de/ und https://www.vfb.de/de/1893/junge-wilde/u21