SPORT TALK 27 in Stuttgart


In Stuttgart fand am 8. Oktober 2020 der von Daniel Räuchle moderierte SPORT TALK 27 statt. In den Räumlichkeiten der Sparkassenakademie Baden-Württemberg ging es um die Datenüberwachung im Sport. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des regionsweiten Festivals UNTER BEOBACHTUNG. KUNST DES RÜCKZUGS der KulturRegion Stuttgart durchgeführt.

Podiumsgäste an diesem Abend waren: Prof. Dr. Daniel Memmert von der Deutschen Sporthochschule Köln, Sascha Molt vom Olympiastützpunkt Stuttgart, Rene Stauß vom Württembergischen Leichtathletik-Verband, Kunstturnerin Tabea Alt und Lukas Robert, der Pressesprecher der MHP RIESEN Ludwigsburg. Es moderierte Daniel Räuchle (Regio TV).

Prof. Dr. Daniel Memmert ist geschäftsführender Institutsleiter und Professur am Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik an der Deutschen Sporthochschule Köln. Von 2009 bis 2016 war er Institutsleiter am Institut für Kognitions- und Sportspielforschung an der Deutschen Sporthochschule Köln. Im Jahr 2003 promovierte er (Auszeichnung: dvs-Nachwuchspreis, Bronze) und habilitierte sich 2008 an der Elite-Universität Heidelberg (Auszeichnung: DOSB-Wissenschaftspreis, Bronze). 2014 war er Gast-Professor an der Universität Wien. Seine wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte liegen in der Bewegungswissenschaft (Kognition und Motorik), in der Sportpsychologie (Aufmerksamkeit und Motivation) sowie in der Sportinformatik (Big Data, Mustererkennung und Simulation). Er konnte bislang 5 DFG Projekte im Bereich Informatik sowie 4 DFG Projekte im Bereich Psychologie einwerben. Zudem hat er etliche Forschungsaufenthalte (u. a., USA, Kanada) absolviert, verschiedene Preise gewonnen (u.a. DOSB-Wissenschaftspreis Bronze, Research Writing Award AAHPERD), zahlreiche weitere Drittmittelprojekte im Volumen über 5 Millionen Euro eingeworben (u. a., BISp), arbeitet in internationalen Editorial Boards (u. a. PSE) und publiziert in internationalen Fachzeitschriften. Von 2009 bis 2013 war er Geschäftsführer der asp (Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie), von 2012 bis 2016 war er Herausgeber der Zeitschrift für Sportwissenschaft (verhaltenswissenschaftlicher Bereich), von 2016 bis 2018 war er Associate Editor (Psychologie) für die Zeitschrift Research Quarterly for Exercise and Sport, von 2017 ist er Mit-Herausgeber der Zeitschrift für Sportpsychologie und ist seit 2009 stellv. Sprecher der dvs-Kommission "Sportspiele". Er besitzt Trainerlizenzen in den Sportarten Fußball, Tennis, Snowboard sowie Ski-Alpin und ist Herausgeber und Autor von Lehrbüchern zum modernen Fußballtraining. Sein Institut kooperiert mit verschiedenen Fußball-Bundesligisten, der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft sowie DAX-Unternehmen und organisiert den ersten internationalen Weiterbildungs-Masterstudiengang „Spielanalyse“.

Sascha Molt ist Laufbahnberater am Olympiastützpunkt Stuttgart. Ziel ist dabei die ganzheitliche Beratung, um eine optimale leistungssportliche und berufliche Karriere der Athletinnen und Athleten zu erreichen. Im Beratungsprozess werden die Sportlerinnen und Sportler befähigt, gemeinsam mit Partnern an individuellen Lösungen für das Leben zwischen Sport und Privatkarriere zu arbeiten.Sascha Molt ist in Stuttgart aufgewachsen. Im Anschluss studierte er an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main. Dem Bachelorstudium der Sportwissenschaft schloss sich ein Masterstudium an (Sports Medical Training/Clinical Exercise Physiology). Darauf folgten Fort-und Weiterbildungen im Bereich der systemischen Beratung. Nach mehreren Tätigkeiten in Bereichen der betrieblichen Gesundheitsförderung in Frankfurt am Main wechselte Molt im Juni 2019 nach Stuttgart, wo er nun als Laufbahnberater am Olympiastützpunkt tätig ist.

Tabea Alt ist eine sehr erfolgreiche Kunstturnerin. Bereits als Jugendliche gewann sie zahlreiche Deutsche Meistertitel. Auf internationaler Ebene stand Tabea Alt erstmals 2014 bei den Junioren-Europameisterschaften auf dem Treppchen, als sie am Schwebebalken Dritte wurde. Zwei Jahre später nahm sie mit der deutschen Nationalmannschaft an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teil. Dort zogen Deutschlands Frauen ins Teamfinale ein und belegten dort den sensationellen sechsten Platz. Ein Jahr später gewann Tabea Alt nicht nur die Weltcup-Veranstaltungen in Stuttgart und in London, sondern auch den Gesamtweltcup im Mehrkampf. Komplettiert wurde das erfolgreiche Jahr 2017 durch den Gewinn der Bronzemedaille am Schwebebalken bei den Weltmeisterschaften in Montreal. Bei der WM in Kanada präsentierte sie bei ihrer Übung am Stufenbarren gleich zwei neue Elemente, die in der Folge vom Turnweltverband FIG als „Alt I“ und „Alt II“ anerkannt wurden. Die Erfolge führten dazu, dass Tabea Alt sowohl in ihrer Heimatstadt Ludwigsburg als auch in der Landeshauptstadt, wo sie mit dem Damen-Team des MTV Stuttgart mehrmals Deutscher Mannschaftsmeister wurde, als „Sportlerin des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Auch in der Schule machte sie eine gute Figur, so dass sie 2018 in Frankfurt am Main als Deutschlands „Eliteschülerin des Jahres“ ausgezeichnet wurde.

Lukas Robert ist Pressesprecher der MHP RIESEN Ludwigsburg. Er ist für die Medien- und Kommunikationsarbeit des deutschen Basketball-Vizemeisters als auch die Betreuung der Porsche Basketball-Akademie zuständig. Der gebürtige Ludwigsburger machte in seiner Jugend Leichtathletik, wechselte nach dem Abitur und dem Freiwilligen Sozialen Jahr aber hauptberuflich die Seiten – und studierte Journalistik in Mannheim und Berlin. Von 2015 bis 2018 war er für die Pressearbeit und die Spieltagsorganisation der MLP Academics Heidelberg in der 2. Basketball Bundesliga zuständig, arbeitete für die Basketball-Fachzeitschrift BIG und hospitierte in dieser Zeit unter anderem auch bei der ARD und mehreren Verlagen. Seit Sommer 2018 ist Robert für die Ludwigsburger tätig und verantwortet seit nun mehr zweieinhalb Jahren die Kommunikation vom U8-Team bis zu den Profis. In dieser Zeit steigerte der Klub seine Social-Media-Reichweiten um eine mittlere sechsstellige Summe, erzielte in allen TV- und Media-Analysen neue Bestmarken und etablierte sich auch im europäischen Vergleich als einer der am meisten wahrgenommenen Klubs.

Rene Stauß ist stellvertretender Geschäftsführer und Bildungsreferent beim Württembergischen Leichtathletik-Verband (WLV). Als Jugendlicher war er als Hochspringer im Bundeskader und u.a. Deutscher Jugendhallenmeister 2006 mit einer Persönlichen Bestleistung von 2,18 Meter. Im Alter von 25 Jahren wechselte Rene Stauß zum Zehnkampf und konnte hier neben einem Deutschen Meistertitel 2014 und der Teilnahme an den Europameisterschaften 2016 die Bronzemedaille bei der Universiade (sog. Studenten-Weltmeisterschaften) 2015 gewinnen. Seine aktive Karriere beendet Stauß im Jahr 2017 und konnte in seinem letzten Zehnkampf mit 8.009 Punkten die Traummarke eines jeden Zehnkämpfers überbieten. Nach einem Bachelorstudium der Sportwissenschaften an der Universität Stuttgart und einem Auslandsemester in den USA an der Virginia Tech absolvierte Rene Stauß sein Masterstudium mit Schwerpunkt Sportmanagement von 2012-2014 an der Eberhard Karls Universität Tübingen. In dieser Zeit war er zudem Cheftrainer der LAV Stadtwerke Tübingen. Vor der hauptamtlichen Tätigkeit beim WLV ab 2014 war Stauß von 2008 bis 2014 als Athletenvertreter in das Präsidium des WLV gewählt. 

Moderiert wurde die Veranstaltung von Daniel Räuchle. Räuchle ist Ressortleiter Sport beim Fernsehsender Regio TV Stuttgart. Räuchles TV-Karriere begann zur Jahrestausendwende mit dem Volontariat beim privaten Landesfernsehsender B.TV. Im Anschluss war Räuchle bei B.TV und dem Folgesender BTV4U als Redakteur tätig. Es folgte 2006 der Wechsel als Sportredakteur zur Regional-TV Karlsruhe AG, wo er alsbald Ressortleiter Sport wurde. Seit dem Juni 2009 ist Räuchle Ressortleiter Sport bei Regio TV Stuttgart. Er ist beim Regionalsender in Sport-, Nachrichten- und Talkformaten zu sehen, die er auch weiterentwickelt. Darüber hinaus moderiert Räuchle immer wieder diverse Businessabende sowie Sportevents und ist als Stadionsprecher beim Fußball-Oberligisten Stuttgarter Kickers, dem DB Regio-wfv-Pokal und anderen Sportereignissen im Einsatz.

Die Diskussionsrunde am 8. Oktober 2020 führte die SportRegion Stuttgart in Zusammenarbeit mit der KulturRegion Stuttgart durch. Die Veranstaltung fand im Rahmen des regionsweiten Festivals UNTER BEOBACHTUNG. KUNST DES RÜCKZUGS der KulturRegion Stuttgart, vom 25. September bis zum 18. Oktober 2020, statt. Vor dem Hintergrund einer immer transparenter werdenden Gesellschaft untersuchte die KulturRegion Stuttgart dabei die changierende – oder sich sogar auflösende – Grenze zwischen Privatheit und Öffentlichkeit. In diesem Spannungsfeld beschäftigte sich das Projekt mit wichtigen aktuellen Themen wie der Überwachung im öffentlichen Raum, Datenspeicherung und Datenklau, sozialen Medien und ständiger Verfügbarkeit sowie Strategien des Rückzugs.

Mehr Infos zum Festival: https://www.kulturregion-stuttgart.de/was/unter-beobachtung