ZEITREISE | WM-Bronze im eigenen Land
  21.11.2022


SPORT IM WANDEL lautet das Jahresmotto 2022 der SportRegion Stuttgart. In diesem Zusammenhang gibt es in diesem Jahr die Serie ZEITREISE. Da am Wochenende die Handball-EM der Frauen zu Ende ging, geht es in der 47. Folge um ein anderes Handball-Großereignis, das im Jahr 1997 stattfand.

Mit fünf deutschen Siegen im Sindelfinger Glaspalast ins Turnier gestartet

Durch einen 27:25-Finalsieg gegen Dänemark sind Norwegens Handballerinnen Europameister geworden. Die Titelkämpfe fanden vom 4. bis 20. November 2022 in Nordmazedonien, Slowenien und Montenegro statt. 25 Jahre zuvor standen sich beide Teams ebenfalls im Endspiel gegenüber. Damals hatte jedoch Dänemark die Nase vorn, setzte sich deutlich mit 33:20 durch und wurde so Handball-Weltmeister. Deutschland entschied das Spiel um den dritten Platz mit 27:25 gegen Russland für sich und gewann dadurch die Bronzemedaille.

24 Teams namen vom 30. November bis 14. Dezember 1997 an der WM in Deutschland teil. Diese traten in der Vorrunde in vier Sechser-Gruppen an. Für Gastgeber Deutschland war in Gruppe A der Sindelfinger Glaspalast als Spielort vorgesehen. Dort, wo alljährlich zu Beginn eines Jahres die Fußball-Nachwuchsstars beim Mercedes-Benz JuniorCup ihr Können zeigen, traten nun Deutschlands Handballerinnen an – und das äußerst erfolgreich. Dem 32:17-Auftaktsieg gegen Japan folgten vier weitere deutliche Erfolge mit jeweils mindestens zehn Toren Unterschied gegen Angola (32:20), Polen (29:19), Brasilien (32:18) und Österreich (28:18). Damit beendete Deutschland die Vorrundengruppe A als ungeschlagener Gruppensieger. Besondere Bedeutung hatte der Austragrungsort für einige Spielerinnen: Silvia Schmitt hatte von 1982 bis 1988 das Trikot des VfL Sindelfingen getragen, Anika Ziercke (geborene Schafferus) von 1992 bis 1994. Kathrin Blacha wurde in Marbach geboren, und der damalige Bundestrainer Ekke Hoffmann hat in Stuttgart das Licht der Welt erblickt.

Nach der Vorrunde ging es mit dem Achtelfinale weiter. Dieses absolvierte die deutsche Nationalmannschaft in Hannover. Das Team aus Belarus konnte klar mit 33:23 bezwungen werden. Im Viertelfinale, ebenfalls in Hannover, hieß der nächste Gegner Mazedonien. Auch hier setzte sich die deutsche Auswahl durch, nach 60 Minuten hieß es 24:19 für die Gastgeberinnen des WM-Turniers. Damit war das Halbfinale erreicht, welches in der Berliner Max-Schmeling-Halle ausgetragen wurde. In der Vorschlussrunde musste sich Deutschland dem Team aus Norwegen mit 23:25 geschlagen geben. Im anderen Halbfinale setzte sich Dänemark mit 32:22 gegen Russland durch. Überschattet wurde das Turnier von einem Messerattentat. Während das Halbfinalspiel zwischen Russland und Dänemark lief, erstach ein betrunkener deutscher Fan zwei Dänen. In der Folge rückte der Sport in den Hintergrund. Es wurde über einen Abbruch des Turniers diskutiert. Am Ende wurde die WM dann doch zu Ende gespielt – Dänemark wurde Weltmeister und Deutschland gewann Bronze.

Mehr Infos: https://youtu.be/Tl4HB-o6L4g und https://youtu.be/x99Kqn0Le2A und https://youtu.be/I_x1cexjOzY

 

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