ZEITREISE | Richtige Mischung aus Sport und Show
  06.11.2022


SPORT IM WANDEL lautet das Jahresmotto 2022 der SportRegion Stuttgart. In diesem Zusammenhang gibt es in diesem Jahr die Serie ZEITREISE. In der 45. Folge geht es um die Geschichte der Pferdesportveranstaltung STUTTGART GERMAN MASTERS.

Vor über 30 Jahren hat die Erfolgsgeschichte begonnen

Als am 17. Oktober 1985 die gut zwei Jahre zuvor eingeweihte Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle ihre Pforten für das erste Internationale Reit- und Springturnier öffnete, war kaum abzusehen, welche Erfolgsgeschichte die STUTTGART GERMAN MASTERS schreiben würden. Zwar waren auch bei der Premiere bereits die internationalen Top-Reiter im Springen und in der Dressur in der Landeshauptstadt am Start, doch hat sich das Turnier in den folgenden mehr als 30 Jahren zum Maß aller Dinge bei Indoor-Pferdesportveranstaltungen entwickelt. Triebfedern zur Etablierung des Turniers waren der damalige Messe-Chef Dr. Rainer R. Vögele, sein Projektleiter Manfred Parlow, der clevere Hans-Peter Bauer mit seiner Sportvermarktungs-Agentur „jbw“ und als sportlicher Leiter Hauke Schmidt (Springreiter, internationaler Ausbilder und Parcourschef). Auf der Suche nach einem engagierten Turnierleiter wurden sie bei dem Reutlinger Geschäftsmann, Springreiter und Reitsportfunktionär Gotthilf Riexinger fündig, der gerade Vorsitzender der Landeskommission geworden war. Die wichtigste Zutat des Erfolgsrezeptes: Sie sprachen ihr Konzept von Anfang an mit den führenden Reitern ab, und machten sie so zu „Botschaftern“ der Premiere im Jahr 1985: Paul Schockemöhle, Dr. Reiner Klimke, Hans Günter Winkler (die Legende saß 1985 noch selbst im Sattel!), Nelson Pessoa und Wolfgang Brinkmann, der seinerzeit Aktivensprecher der deutschen Springreiter war. Nicht zu vergessen: Das führende baden-württembergische Pferdemagazin „Reiterjournal“, das nur fünf Jahre älter ist als das Turnier, trug die Idee vom Stuttgarter Turnier von Anfang an zu den Reitern, Züchtern und anderen Pferdebegeisterten des Landes. Bis heute bringt die Redaktion vor Ort täglich eine aktuelle Turnierzeitung heraus.

Von Anfang an stimmte die Mischung aus Sport und Show. Ein „Pas de deux“ der Dänin Anne-Grethe Jensen mit Marzog und Dr. Reiner Klimke mit Ahlerich ist in die Geschichte eingegangen als wohl eine der ästhetischsten Schaunummern aller Zeiten. Solche emotionalen Momente hat es später noch öfter gegeben. Zum Beispiel bei der Verabschiedung Ahlerichs oder Gigolos, Isabell Werths erstem Olympiapferd. Oder bei der letzten Ehrenrunde von John Whitakers Wunderschimmel Milton. Der Franzose Philipp Rozier gewann auf Jiva den ersten Großen Preis, sechs Mal setzte sich hier Ludger Beerbaum durch, und 2013 gab es ein historisches Ereignis. Zum ersten Mal siegte ein baden-württembergischer Lokalmatador: Hans-Dieter Dreher (Eimeldingen) auf Embassy. Im Dressur-Viereck ist Isabell Werth das Maß aller Dinge. 16 Master-Titel sicherte sich die siebenmalige Olympiasiegerin, die Kür gewann sie neun Mal.

1994 kam das Vierspänner-Fahren dazu, mit 13 Siegen legte der Hesse Michael Freund eine unglaubliche Serie hin. 2002 folgte am immer besser besuchten Mittwochabend eine „Indoor-Vielseitigkeit“, dort dominierte bislang „Multi-Meister“ Michael Jung (Horb), der acht der insgesamt 18 Prüfungen gewinnen konnte. Stuttgart präsentiert mittlerweile drei Weltcup-Prüfungen – im Fahren (seit 2000), im Springen (2002) und in der Dressur (2012). Seit 1986 (im Parcours) und seit 1991 (Dressur) werden donnerstags die baden-württembergischen Hallentitel vergeben, jeweils in einem Finale nach mehreren Qualifikationen das Jahr über. Diese Prüfungen machen die Verwurzelung des Turniers im Lande aus, ebenso die Tatsache, dass die BW-Bank von Anfang an dabei und damit treuester Sponsor des Turniers ist. Sie stieg damals als Landesgirokasse und „Hausbank“ der Stadt Stuttgart ein. Große Anziehungskraft für die Aktiven hat die eindrucksvolle Dimension des weitläufigen Innenraums der Stuttgarter Halle, die über eine Reitfläche von gewaltigen 95 mal 40 Meter verfügt. „Das sind Parcours-Abmessungen, die vielen Freilandturnieren sehr nahekommen“, sagt Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft, „wir bieten damit optimale Voraussetzungen für hochkarätigen Sport.“ Die 36. STUTTGART GERMAN MASTERS finden, nach zweijähriger Corona-Zwangspause, vom 9. bis 13. November 2022 im Hallenduo im NeckarPark statt.

Mehr Infos: https://youtu.be/CxEjHahoT4Q und https://youtu.be/nJoVWWASWmkund https://youtu.be/sEk0rbgAprg

 

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