ZEITREISE | Fellbach ist „Wandertagshauptstadt“
  31.07.2022


SPORT IM WANDEL lautet das Jahresmotto 2022 der SportRegion Stuttgart. In diesem Zusammenhang gibt es in diesem Jahr die Serie ZEITREISE. In der 31. Folge geht es anlässlich des „Deutschen Wandertages“ um das Wandern.

1883 wird der „Verband Deutscher Touristen-Vereine“ gegründet

Im Remstal findet in diesem Jahr der „Deutsche Wandertag“ statt – und zwar vom vom 3. bis 7. August 2022. Zentraler Ausrichtungsort ist Fellbach, die „Deutsche Wandertagshauptstadt“ des Jahres 2022. Angeboten werden in diesem Jahr mehr als 200 Wanderungen, Touren sowie Stadtbesichtigungen, aufgelistet sind alle Angebote in einer fast 300-Seitigen Angebotsbroschüre. Neben den vielen Möglichkeiten zur körperlichen Bewegung gibt es auch Workshops und Fachvorträge von Experten. Den Veranstaltern ist es dabei wichtig, einen „Wandertag für alle“ zu schaffen. So gibt es auch spezielle Touren für Menschen mit Sinneseinschränkungen und eingeschränkter Mobilität, wie zum Beispiel die 5,5 km lange und rollstuhlgeeignete Kappelberg-Tour. Um an den geführten Wanderungen des Schwäbischen Albvereins und des Schwäbischen Waldes teilzunehmen, ist der Besitz der Wandertagsplakette „Remsi“ zwingend erforderlich. Sie dient vom 3. bis 7. August zudem als Ticket für alle S- und U-Bahnen, Nahverkehrszüge und Busse im Gebiet des Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) und Teilen des Ostalbkreises.

Älter als der Deutsche Wandertag selbst ist der Verband, welcher diesen jährlich mit wechselnden regionalen Partnern in ganz Deutschland ausrichtet. Der Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine (kurz: Deutscher Wanderverband) wurde bereits im Jahr 1883 gegründet. Damals nannte er sich „Verband Deutscher Touristen-Vereine“. Als Vereinszweck wurde festgelegt, „das Touristenwesen in Deutschland im Allgemeinen zu fördern“. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich dann der Tourismus in Deutschland stetig: Reisen aus persönlicher Motivation und Freiwilligkeit war nicht mehr nur ein Privileg des Adels und der Oberschicht. Viele Menschen fuhren nun aufs Land, der sommerliche Erholungsurlaub wurde für viele möglich. Der „Verband Deutscher Touristen-Vereine“ und seine regionalen Mitglieder halfen dabei, Wanderwege anzulegen, zu markieren, boten gemeinsame Wanderungen an und empfahlen wanderfreundliche Gasthöfe. So wurden zum Beispiel die Mittelgebirgslandschaften wie Spessart, Rhön und Harz erschlossen und die dortige Bevölkerung durch einen ersten Fremdenverkehr unterstützt. Mit der Weiterentwicklung des „Wandertourismus“ wurden auch neue Verbandsziele in die Satzung aufgenommen. Eines der im Jahr 1900 aufgenommenen Ziele lautete „Schutz der Naturschönheit“.

Da die Aufgaben des „Verband Deutscher Touristen-Vereine“ schwerpunktmäßig auf dem Wandern lagen, wurde der Verband 1908 umbenannt in „Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine“. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Dachverband bereits 60 Mitgliedervereine mit über 165.000 Mitgliedesspersonen. Bereits damals wurden auf den jährlichen Mitgliederversammlungen Themen besprochen wie etwa Haftpflichtversicherungen, einheitliche Wegbezeichnungen, Förderung des Jugend- und Schülerwanderns und vieles mehr. Seit 1950 findet der Deutsche Wandertag jährlich statt. In diesem Jahr ist es die 121. Auflage. Auch Stuttgart war bereits Austragungsort – allerdings liegt das bereits ein paar Jahre zurück: 1938 fand der 47. Deutsche Wandertag in der Landeshauptstadt Baden-Württembergs statt.

Mehr Infos: https://youtu.be/Go8QawSmXggund https://youtu.be/eKwYcqJjTrA und https://youtu.be/zmbeMbTLBTg und https://dwt2022.de/programm-veranstaltungen

 

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