wfv-Präsident Herbert Rösch zum 31. Verbandstag
  05.05.2015 •     Fußball


Die Vorbereitungen auf den 31. Ordentlichen Verbandstag des Württembergischen Fußballverbandes am kommenden Samstag (9. Mai) laufen auf Hochtouren. Für den Präsidenten des Württembergischen Fußballverbandes Herbert Rösch setzt diese Veranstaltung einen Schlusspunkt unter zwölf ereignisreiche, erfolgreiche Jahre an der Spitze des Fußballs in Württemberg.

ROESCHDie Vorbereitungen auf den 31. Ordentlichen Verbandstag des Württembergischen Fußballverbandes am kommenden Samstag (9. Mai) laufen auf Hochtouren. Für den Präsidenten des Württembergischen Fußballverbandes Herbert Rösch setzt diese Veranstaltung einen Schlusspunkt unter zwölf ereignisreiche, erfolgreiche Jahre an der Spitze des Fußballs in Württemberg. Im Vorfeld des Verbandstages hat Heiner Baumeister mit dem wfv-Präsidenten einige Fragen zur Entwicklung des Fußballs gestellt und einen gemeinsamen Blick in die Zukunft gewagt.

Herr Rösch, wie sehen Ihre Erwartungen an den Verbandstag 2015 aus?
Wir haben in zahlreichen Veranstaltungen im Vorfeld Eindrücke gesammelt. Delegierten-Besprechungen, Vereins-Dialoge, Vorstands-Treffs – man kann der Führungsspitze des Verbandes gewiss nicht vorwerfen, basisfern zu handeln. Ich denke, wir haben dabei die richtigen Erkenntnisse gewonnen und die Meinungsbildung in allen Gremien zum Wohle unserer Vereine vorangetrieben. Denn an den Entscheidungen des Verbandstages müssen wir alle uns messen lassen; wir tragen Verantwortung dafür, was in der Zukunft geschieht.

Haben Sie ein zentrales Anliegen?
Wir befinden uns nach dem DFB-Masterplan als Antwort auf den Amateurfußball-Kongress mitten in einer Phase der Suche nach Antworten. Wir wollen die Zukunft des Amateurfußballs aktiv gestalten. Die riesigen Leistungen unserer Ehrenamtlichen im Amateurfußball müssen noch stärker ins gesellschaftliche Bewusstsein rücken.

Was werden Sie den Delegierten konkret vorschlagen?
Wir müssen aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen neue und flexiblere Formen des Spielbetriebs finden. Deswegen schlägt der Beirat dem Verbandstag die Einsetzung einer Kommission vor. Ziel: Eine Überprüfung und Änderung des derzeitigen Spielsystems. Auch ist ein ganz wichtiges Anliegen, dass sich jedes Kind in unserem Spielsystem wieder findet, d.h. wir brauchen möglichst offene Formen des Spiels ohne den – gestatten Sie mir die Wortwahl – verdammten Wettbewerb mit Tabellen und Ergebnislisten bei unseren Kleinsten. Wir müssen das Spiel der Bambinis dem Alter der Kinder anpassen und bei den Erwachsenen dafür werben. Überall dort, wo schon intensiv informiert und geschult wurde, fällt unsere Spielphilosophie auf fruchtbaren Boden. Dort, wo noch Vorbehalte bestehen, sagen wir jede Unterstützung zu. Bei den F-Junioren ist jedenfalls bis zum Verbandstag 2018 nicht daran gedacht, vom bewährten 5:5 abzurücken.

Es gibt einige Unklarheiten bei der Frage nach der Zukunft des Hallenfußballs…
Wir haben natürlich die Vorgaben von FIFA und DFB umzusetzen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Das bedeutet aber nicht, dass wir mit Traditionen brechen oder unseren Vereinen mit Biegen und Brechen eine Spielart aufoktroyieren. Konkret: Unserer offiziellen Hallen-Meisterschaften spielen wir nach Futsal-Regeln, die Vereinsturniere können – weil wir uns in einer Übergangsphase sehen – in der herkömmlichen Form gespielt werden. Wir setzen darauf, dass unsere Kinder und Jugendlichen mit dem Futsal groß werden und die Vorzüge genießen.

Ein Thema ist auch die Anhebung des Spielklassenbeitrags für Mannschaften im Spielbetrieb.
Hier lege ich großen Wert auf eine differenzierte Betrachtung. Wir haben uns dazu entschieden, die Entbürokratisierung voranzutreiben und für Transparenz zu sorgen. Kein Verein wird in Zukunft mehr Gebühren für eine Turniergenehmigung, Trikotwerbung oder Spielverlegungen bezahlen oder eine Rechnung für unser tolles Fußballmagazin „im Spiel“ erhalten. Dafür werden wir – erstmals nach 12 Jahren – den Spielklassenbeitrag leicht anheben. Das ist ein Nullsummenspiel mit dem Ergebnis eines geringeren bürokratischen Aufwandes für unsere Vereine.