Tennis | WTB und BTV prüfen juristische Schritte
  17.02.2021


Auch in der neuen Corona-Verordnung, die seit 15. Februar gültig ist, sind keine Lockerungen für den Amateur- und Breitensport vorgesehen. Trotz der deutlich verbesserten Inzidenzzahlen in Baden-Württemberg werden die drastischen Einschränkungen insbesondere im Tennissport weiterhin aufrechterhalten. Die Geduld der Verantwortlichen des Württembergischen Tennis-Bundes (WTB) und des Badischen Tennisverbandes (BTV) ist damit am Ende. Nachdem die beiden Landesverbände den Ton gegenüber der Politik bereits Mitte Januar verschärft und die Landesregierung aufgefordert hatten, die aktuell geltenden Maßnahmen zu korrigieren, prüfen sie nun, ob eine Klage sinnvoll wäre.

„Auf unsere mehrfach geäußerte Forderung, eine greifbare Perspektive aufzuzeigen, die sich beispielsweise an einem konkreten Inzidenzwert orientiert, ist das Sozialministerium nach guten ersten Gesprächen im Dezember leider weiterhin nicht eingegangen“, sagt WTB-Präsident Stefan Hofherr. Besonders der Blick in andere Bundesländer sorgt bei den Verbänden für Unverständnis. In Hessen zum Beispiel, scheint das Tennisspiel ein geringeres Infektionsrisiko darzustellen als in Baden-Württemberg. „Dort ist das Einzelspiel auf jedem Platz einer Halle gestattet“, berichtet Stefan Hofherr. In Baden-Württemberg müssen die Hallen komplett geschlossen bleiben.

"Die Maßnahmen sind unverhältnismäßig“, findet Stefan Hofherr. Anregungen und Lösungsansätze, um eine stufenweise Öffnung zu erreichen, haben der WTB und der BTV dem Sozialministerium bereits vorgelegt – zum Beispiel strenge Hygienevorschriften, klare Abstandsregeln, die Limitierung auf nur zwei Personen pro Platz, die Möglichkeit der Kontaktnachverfolgung und geschlossene Umkleidebereiche. „Bislang wurden unsere Vorschläge leider völlig ignoriert“, sagt Stefan Hofherr und bemängelt: „Insgesamt wird über den Amateursport zu wenig gesprochen.“ BTV-Geschäftsführer Samuel Kainhofer bringt das einfache Prinzip auf den Punkt: „Kommen, spielen, gehen! Tennis ist keine Kontaktsportart, Hygieneregeln können sehr gut eingehalten werden.“

Weil der Dialog mit der Landesregierung aktuell keine Aussicht auf Erfolg verspricht, prüft nun ein Jurist für Verwaltungsrecht, ob rechtliche Schritte sinnvoll wären. „Wir müssen vernünftig abwägen und es muss natürlich eine Aussicht auf Erfolg bestehen", sagt der WTB-Präsident. Das Ziel ist klar: die Tennisspieler in Baden-Württemberg wollen so schnell wie möglich wieder auf den Platz.

Mehr Infos: https://www.wtb-tennis.de/verband/news/detail/geschlossene-hallen-wtb-und-btv-pruefen-ob-eine-klage-sinnvoll-waere.html

Quelle: IG Leistungssport der Tennisverbände in Baden-Württemberg

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