Kooperation neu mit Leben gefüllt
  23.10.2013


Die Sportverbände und die Volkshochschulen in Baden-Württemberg legen weiterhin Wert auf eine aktive Kooperation. Darauf verständigten sich die Vertreter am Dienstag (22. Oktober 2013) bei einem Gespräch in der Geschäftsstelle des VHS-Verbands. Als Reaktion auf die kontroverse Diskussion beim Stuttgarter Sportkongress äußerten alle Beteiligten ein großes Interesse an der Evaluation und Fortschreibung der Vereinbarung zwischen dem Landessportverband und dem Volkshochschulverband.

Sowohl Volkshochschulen und Sportvereine als auch beider Verbände gehören zu den öffentlich geförderten Einrichtungen und wenden sich mit ihren Angeboten an die gesamte Bevölkerung in Baden-Württemberg. Diese Gemeinsamkeit eröffnet ein großes Kooperationspotential und bietet sich außerdem dafür an, sich gemeinsam gegenüber privaten, gewinnorientierten Anbietern zu positionieren. Beim Gespräch in der Geschäftsstelle des VHS-Verbandes im Anschluss an die kontroverse Diskussion beim Sportkongress wurde daher festgehalten, dass die seit 1985 bestehende Vereinbarung zwischen dem Landessportverband Baden-Württemberg e. V. (LSV) und dem Volkshochschulverband Baden-Württemberg e. V. (VHS-Verband) evaluiert und fortgeschrieben werden soll. Darauf verständigten sich Dieter Schmidt-Volkmar, Präsident des Landessportverbands Baden-Württemberg, Heinz Mörbe, Hauptgeschäftsführer des Württembergischen Landessportbunds, Wolfgang Fleiner, Vizepräsident Geschäftsführung beim Schwäbischen Turnerbund und Hermann Huba, Verbandsdirektor beim Volkshochschulverband.

Die Vereinbarung zwischen LSV und VHS-Verband aus dem Jahr 1985 mit Fortschreibung im Jahr 1994 enthält eine Beschreibung der Zusammenarbeit und listet auch einzelne Abgrenzungen der Angebote auf. Außerdem ist das Verfahren einer für Streitfälle eingerichteten Clearingstelle in diesem Papier beschrieben: Bei Schwierigkeiten vor Ort zwischen Sportvereinen und Volkshochschulen moderiert die Clearingstelle die Entwicklung von Lösungen.

Die Gesprächspartner unterstrichen ihren aufrichtigen Willen zu gemeinsamen Lösungen. Man einigte sich darauf, Gespräche zur Überprüfung der bisherigen Abstimmungsprozesse und Vereinbarungen zu führen, auch unter dem Blickwinkel, dass sich die gesellschaftlichen Aufgabenstellungen in den letzten 30 Jahren für beide Parteien geändert haben. Die aufgekommenen Fälle, in denen es vor Ort Differenzen zwischen Vereinen und Volkshochschulen gibt, sollen konkret und zeitnah bearbeitet werden. Dazu ist es wichtig, dass die Möglichkeit der Anrufung der vorhandenen Clearingstelle besser bekannt gemacht wird. Die Erfahrungen mit den vielen gelungenen Kooperationen und die Erfahrungen mit problematischen Fällen sollen dann in die Fortschreibung der Vereinbarung zwischen Sportvereinen und Volkshochschulen einfließen.

Die Gesprächspartner waren sich einig darin, dass eine aktive Kooperation auch immer wieder neu mit Leben gefüllt werden muss und die jeweiligen Mitglieder mitgenommen werden müssen. „Die Energie für eine gute Zusammenarbeit ist mit Händen zu greifen“, sagte VHS-Verbandsdirektor Huba im Anschluss an das Gespräch. Diese Einschätzung unterstrich auch LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar: „Die vereinbarten Schritte können die bisherige Zusammenarbeit weiter festigen.“ Gespräche mit den betroffenen Vereinen und VHS-Vertretungen sind in Planung.