Junges Engagement: Sport ist beliebtestes Handlungsfeld Jugendlicher
  04.09.2013


Prof. Dr. Sebastian Braun von der Humboldt-Universität zu Berlin, die Deut-sche Sportjugend (dsj) und das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) haben eine neue Sonderauswertung des Freiwilligensurveys (1999-2009) für den Sport vorgelegt. Untersuchungs-schwerpunkt waren Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 24 Jahren. Dabei schneidet der Sport gut ab.

Prof. Dr. Sebastian Braun von der Humboldt-Universität zu Berlin, die Deut-sche Sportjugend (dsj) und das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) haben eine neue Sonderauswertung des Freiwilligensurveys (1999-2009) für den Sport vorgelegt. Untersuchungs-schwerpunkt waren Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 24 Jahren. Die Ergebnisse zum „jungen Engagement“ im Sport sind überraschend vielschichtig. Sie zeigen einerseits, dass die Engagementbereitschaft von Jugendlichen im Sport nach wie vor auf einem be-merkenswert hohen Niveau liegt. Der Sport, speziell der Sportverein sind das mit Abstand beliebteste zivilgesellschaftliche Handlungsfeld der 14-bis 24-Jährigen in Deutschland. Andererseits belegen die Daten aber auch, dass die Engagementquote von 14,8 Prozent (1999) auf 12,2 Prozent (2009) abgesunken ist. In Absolutzahlen hochgerechnet entspricht dieser Rückgang um 2,6 Prozentpunkte rund 265.000 Jugendlichen, die im Zehnjahreszeitraum ihr freiwilliges Engagement im Sportbereich aufgegeben haben. Alleine bei den Studierenden in dieser Altersgruppe beträgt der Rückgang 8,5 Prozentpunkte.

Schließlich zeigt die Sonderaus-wertung auch, dass die engagierten 14-bis 24-Jährigen ihr Engagement ausgeweitet und zuneh-mend auf Dauer angelegt haben. So gaben z. B. 1999 21,1 Prozent von ihnen an, im Sport eine leitende Funktion wahrzunehmen; 2009 sind dies dann bereits 28,1 Prozent. Junges Engagement zu fördern ist für Ingo Weiss, Präsidiumsmitglied des DOSB und Vorsitzender der Deutschen Sportjugend (dsj), eine Kernaufgabe der dsj. Er sagte: „Es ist ein zentrales Anliegen der Deutschen Sportjugend, junges Engagement zu fördern und weiter zu entwickeln. Dazu bieten wir unterschiedliche Formate, wie z.B. Juniorteam-Seminare an. Mit dem Kongress ‚Junges Engagement im Sport‘ Anfang September in Frankfurt wollen wir weitere wichtige Impulse für die Engagementförderung im organisierten Kinder- und Jugendsport setzen.“

Eine wesentliche Rolle bei der Frage nach dem Engagement spielt das angestrebte oder schon erreichte Bildungsniveau der Jugendlichen. Zwei Drittel der engagierten Jugendlichen streben ein hohes Bildungsniveau an oder verfügen über einen hohen Bildungsabschluss. Die Befunde er-härten die These vom zunehmenden Auseinanderdriften sozialer Milieus schon im Jugendalter. Teilhabechancen sind offenbar auch im Sport immer ungleicher zuungunsten bildungsferner Milieus verteilt. Auffällig sind darüber hinaus die rückläufigen Engagementquoten bei den Mädchen und jungen Frauen, die ausgeprägter sind als bei den Jungen. 2009 sind nur rund ein Drittel der engagierten Jugendlichen im Sport Mädchen und zwei Drittel Jungen. 1999 betrug der Anteil der Mädchen in der Gruppe der engagierten Jugendlichen noch 37,4 Prozent.

Weitere Ergebnisse, methodisch-theoretische Erläuterungen und praktische Ableitungen sind dem neu erschienen Band 2013/03 des Bundesinstituts für Sportwissenschaft zu entnehmen: Braun, Sebastian (2013). Freiwilliges Engagement von Jugendlichen im Sport. Eine empirische Untersuchung auf der Basis der Freiwilligensurveys von 1999 bis 2009. Köln: Sportverlag Strauß. Die Ergebnisse werden erstmalig auf dem dsj-Kongress „Junges Engagement“ von Prof. Sebastian Braun präsentiert.

Mehr Infos: www.dsj.de

[Quelle: DOSB-PRESSE]