Fechten: WFB hat sein 100-jähriges Bestehen mit einem Galaabend gefeiert
  11.07.2011


Der Württembergische Fechterbund (WFB) wurde im Jahr 1911 gegründet. Nun hat der WFB mit einem Galaabend im Congress-Centrum Heidenheim mit vielen Freunden und Gönnern des Fechtsports sowie Ehrengästen aus Politik und Sport sein 100-jähriges Bestehen gefeiert.

Mit nahezu 550 Gästen hat der Württembergische Fechterbund am Samstag (9. Juli 2011) sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Neben Vertretern der Politik und fast aller 60 Mitgliedsvereine waren auch viele Olympia-Teilnehmer und Gewinner von EM- und WM-Medaillen in das Heidenheimer Congress-Centrum gekommen.

Es braucht schon vier DIN-A4-Seiten in der 140-seitigen Hochglanz-Festschrift, um alle Fechter aufzuzählen, die dem WFB internationales Edelmetall und olympische Ehren beschert haben. Und es brauchte die komplette Breite der Bühne im vor knapp zwei Jahren neu erbauten Congress-Centrum um sie im Finale des Galaabends zu präsentieren, mit dem der Verband sich selbst gefeiert hat.

Der erste Olympia-Teilnehmer in der hundertjährigen Geschichte des Württembergischen Fechterbundes war der Heidenheimer Paul Gnaier, der mit dem Degen an den Spielen von Rom 1960, Tokyo 1964 und Mexiko Stadt 1968 teilnahm und danach in 35 Amtsjahren als Präsident dem Verband seinen Stempel aufgedrückt hat. Den ersten Weltmeister feierte der WFB 1973, als Josef Szepeschy bei den Titelkämpfen in Göteborg Gold mit der deutschen Degen-Equipe holte. Insgesamt haben Fechter für württembergische Vereine bis heute 19 Medaillen bei Weltmeisterschaften der Aktiven und mehr als 40 Medaillen bei Weltmeisterschaften der Junioren und Kadetten gewonnen, außerdem durch Ralf Bißdorf 2000 und Imke Duplitzer 2004 zwei Olympia-Medaillen. Bei Europameisterschaften der Aktiven feierte der WFB bis dato 15 Medaillen. 31 Mal holten Junioren und Kadetten Edelmetall bei einer EM.

Nichts sparte Dr. Ulrich Schülke, der ehemalige Schriftführer des Verbandes und profunde Kenner der Fecht-Historie, in seinen mal launigen, mal nachdenklichen Kurzbeiträgen aus, als er die Geschichte des WFB Revue passieren ließ. Nicht die Anfänge 1911, als die schwäbischen Fechter noch unter dem Dach des Turnerbundes organisiert waren, nicht die Wirren des Ersten Weltkrieges, nicht das dunkle Kapitel der NS-Zeit, nicht den Breitensport und freilich auch nicht den Leistungssport. Der schon mehrfach preisgekrönte Neue Kammerchor Heidenheim begleitete die Zeitreise durch zehn Dekaden mit jeweils zeitgenössischer Musik von Operette über George Gershwin bis Michael Jackson.

Schülke würdigte besonders den 2007 beinahe 98-jährig verstorbenen Fechtmeister Franz Kühner, der seit dem Zweiten Weltkrieg viele erfolgreiche Fechter in Württemberg ausgebildet hat, sowie den WFB-Ehrenpräsident Paul Gnaier, der das Landesleistungszentrum in Heidenheim initiierte und aufbaute sowie in den 50er Jahren Weltcup-Turnier um den Heidenheimer Pokal mit ins Leben rief, das bis heute als das Wimbledon der Degenfechter gilt.

Feierlich der Augenblick, als Paul Gnaier und sein Nachfolger im Amt des WFB-Präsidenten, Luitwin Ress, schließlich unter dem Funkeln von Wunderkerzen die riesige Geburtstagstorte für den Württembergischen Fechterbund anschnitten.

Mehr Infos: www.fechten-wuerttemberg.de.