Die Finals 2025 | Baden-Württemberg hat Nase vorn
  04.08.2025


In Dresden fanden „Die Finals 2025“ statt. In der sächsischen Landeshauptstadt wurden an vier Tagen die Deutschen Meistertitel in 20 verschiedenen Sportarten vergeben. Weit über 120 Entscheidungen fielen dabei an unterschiedlichen Wettkampfstätten in der Stadt. Die Länderwertung hat Baden-Württemberg für sich entschieden. Mit 166,5 Punkten (32 Gold, 25 Silber, 25 Bronze) hat der Vorjahres-Zweite diese Sonderwertung vor Nordrhein-Westfalen mit 140 Punkten (26 / 21 / 25) gewonnen. Auf dem dritten Platz landet Bayern mit 87 Punkten (13 Gold / 17 Silber / 16 Bronze). Das Multisport-Event begeisterte mit einem dichten Zeitplan, zahlreichen parallelen Wettbewerben und einer beeindruckenden Vielfalt von klassischen und modernen Sportarten. Im kommenden Jahr ist Hannover Austragungsort, ehe 2027 Stuttgart an der Reihe ist. Hier eine Auswahl an Sportarten, die in Dresden durchgeführt wurden.

 

Bogenschießen

Die SGi Ditzingen gewann Bronze durch ein 215:213 über die Blankenfelder Bogenschützen Bronze. Der Compoundbogen-Titel ging an den TSV Lindenberg.


Faustball

Der TV Vaihingen/Enz hat bei den Deutschen Meisterschaften der Männer die Bronzemedaille gewonnen. Nach einem dramatischen Halbfinale gegen den TSV Hagen 1860, das trotz einer 3:1-Satzführung am Ende mit 3:4 verloren ging, zeigte das Team im Spiel um Platz drei eine beeindruckende Reaktion. Gegner im kleinen Finale war der Leichlinger TV. Von Beginn an präsentierte sich Vaihingen fokussiert, mit starkem Auftritt und einem klugen Spielaufbau. Der Gegner wurde gut gelesen und unter Druck gesetzt – das Resultat: ein klarer 4:0-Erfolg und der verdiente Platz auf dem Podium. Deutscher Meister wurde Hagen, das Pfungstadt im Endspiel in sechs Sätzen bezwang.

Auch beim wowball wurden die Titel der Deutschen Meister bei den Finals gekürt. Wowball, das erst im vergangenen Jahr seine offizielle Premierensaison gegeben hatte, ist eine Variante des Faustballs und wird nur mit zwei Spielern pro Team gespielt. Den Titel bei den Männern sicherten sich in einem packenden Match Fabian Sagstetter/Nick Trinemeier und Luca Egger gegen die Sieger des Vorjahres Tom Aigner und Fynn Erlenmayer vom TV Stammheim mit 2:1 (14:15, 11:7, 11:9).


Fechten

Bei den Säbelwettbewerben landete der FC Würth Künzelsau sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen auf dem zweiten Platz. Der Titel ging jeweils an die Riege von Bayer Dormagen.


Leichathletik

Im Kugelstoßen der Männer krönte sich Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) zum erneuten Deutschen Meister. Mit 20,10 Metern übertraf er als einziger Athlet die 20-Meter-Marke und sicherte sich damit zum zweiten Mal in Folge den Titel. Maihöfer bewies seine Konstanz auf höchstem Niveau. Tizian Lauria (VfL Sindelfingen) machte den Doppelerfolg für Baden-Württemberg perfekt. Mit 19,95 Metern kam der U23-Europameister sehr nahe an die 20-Meter-Marke heran und sicherte sich verdient Silber hinter seinem Vereinskollegen Maihöfer.

Olympia-Finalistin Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart) trat als Jahresbeste im Stabhochsprung der Frauen an. Mit 4,20 Metern überquerte sie dieselbe Höhe wie die Siegerin Friedelinde Petershofen (SV Werder Bremen) und belegte aufgrund der höheren Fehlversuchsquote Rang zwei und gewann damit Silber. Nick Thumm (VfB Stuttgart) hatte mit der U-23-EM, den FISU World-Games und nun den Deutschen Meisterschaften in Dresden ein straffes Wettkampfprogramm in den letzten drei Wochen. Mit 76,18 Metern belegte der U23-Vizeeuropameister einen starken dritten Platz – hinter Olympiasieger Thomas Röhler und Europameister Julian Weber.

Die baden-württembergische Beteiligung im Kugelstoß-Finale der Frauen war sowohl zahlreich als auch überaus stark. Besonders Alina Kenzel (VfB Stuttgart) und Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) zeigten direkt mit ihren ersten Stößen, dass man mit ihnen rechnen musste. Alina Kenzel lieferte über den gesamten Wettkampf hinweg eine solide Serie ab. Alle ihre sechs Versuch waren gültig, fünf ihrer Versuche landeten um 18,50 Meter herum. 18,56 Meter aus dem fünften Durchgang war ihre Tagesbestweite und sicherte ihr Silber. Der weiteste Stoß gelang Yemisi Ogunleye bereits im zweiten Versuch. 19,29 Meter wurden gemessen und verhalfen der Mannheimerin zur Goldmedaille. Nina Ndubuisi (SG Schorndorf) kam mit 17,63 Meter auf den vierten Rang.

Eine Zeit unter 23 Sekunden, das hatte sich Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) vor diesen Meisterschaften über 200 Meter gewünscht. Und der Wunsch wurde war. 22,93 Sekunden lautete ihre Zeit im Finale über 200 Meter, die nicht ganz für den Deutschen Meistertitel reichten. Die Sindelfingerin musste aber nur die bislang Jahresschnellste Sophia Junk von der LG Rhein-Wied ziehen lassen und belohnte sich mit der Silbermedaille. 

Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen) hielt sich über 800 Meter aus den gröbsten Rangeleien heraus und wartete am Ende des Feldes auf seine Chance. Die kam etwa 300 Meter vor Schluss. Der Sindelfinger zog an seinen Konkurrenten vorbei und verschärfte das Tempo deutlich. Nur Tim Holzapfel (LV Pliezhausen 2012) konnte ihm noch folgen und lief auch kurz vor dem Ziel noch dicht an ihn heran. Den Sieg ließ sich Alexander Stepanov aber nicht mehr nehmen. 1:48,69 Minuten seine Siegeszeit, für Tim Holzapfel stoppte die Uhr bei 1:48,74 Minuten, er gewann Silber. 

Es waren die letzten 100 Meter, auf denen Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg) so richtig glänzte. Nach einem etwas verhaltenen Start arbeitete sie sich Stück für Stück weiter nach vorne. Als ihren Konkurrentinnen auf der Zielgerade ein wenig die Puste ausging, bekam Elisa Lechleitner noch einmal Aufwind. Mit neuer persönlicher Bestzeit von 52,07 Sekunden sicherte sich die Ludwigsburgerin Silber über 400 Meter. 


Rhythmische Sportgymnastik

Nach einem Zweikampf um den Titel sicherte sich Darja Varfolomeev vom TSV Schmiden vor ihrer Vereinskollegin Anastasia Simakova den Mehrkampfsieg bei den Deutschen Meisterschaften der Rhythmischen Sportgymnastik in Dresden. Dritte wurde Viktoria Steinfeld vor Titelverteidigerin Margarita Kolosov. Das Quartett trainiert zusammen am Bundesstützpunkt in Fellbach-Schmiden. Die Gymnastinnen aus dem Bundesstützpunkt in Fellbach-Schmiden haben auch bei den Gerätfinals bei den Deutschen Meisterschaften in Dresden die Medaillen unter sich ausgemacht. Ganz oben auf dem Treppchen stand am Ende immer Darja Varfolomeev.


Sporakrobatik

Den Sieg in der Damengruppe sicherten sich Stella Finia Falch, Carla Goldbeck und Leni Marie Tschutschupalow (Eintracht Frankfurt/SV Mergelstetten). Die Silbermedaille ging an Alexandra Trotsenko, Lina Bizilja und Lilli Völger (SG Arheilgen), während sich Jule Mae Fuchs, Julia Schrauder und Emma Heinz (TSV Grafenau) über Bronze freuen durften. Auch die Junioren 1 nutzten die große Bühne, um ihr Talent unter Beweis zu stellen. Im Damenpaar setzten sich Anna Dorigatti und Lisa Schinko (Eintracht Frankfurt) durch, gefolgt von Hannah Walter und Marleen Hela Ruoss (TV Ebersbach) auf Platz zwei sowie Romy Höfgen und Sara Hitzel (SKG Erbstetten) auf dem dritten Rang. Im Mixed-Wettbewerb siegten Milena Lalkov und Lewis Gröllich (SC Hoyerswerda) vor Nils Hoffmann und Sofia Kirizoglou (TSV Grafenau) sowie Noel Gallitzdorfer und Alexandra Kraft (SC Riesa).


Sportklettern

Mit einer Bronzemedaille kehrte Speedkletterer Dorian Zedler (Stuttgart) aus Dresden zurück. Im entscheidenden Duell setzte er sich gegen Nick Ressmann (Mannheim) durch. Der Titel ging an Leander Carmanns (Köln).

 

Turnen

Timo Eder vom MTV Ludwigsburg hat bei den Deutschen Meisterschaften erstmals Gold im Mehrkampf geholt. Der 20-Jährige Olympiateilnehmer von Paris 2024, der am Kunst-Turn-Forum in Stuttgart trainiert, sicherte sich im Gerätturn-Mehrkampf mit einer starken Leistung Platz eins. Timo Eder überzeugte auch bei den Gerätefinals: Am Boden und Pauschenpferd sicherte er sich die Gold- und die Silbermedaille. Meolie Jauch (TS Neckar-Gym Nürtingen) krönte sich zur Deutschen Meisterin am Stufenbarren – und das mit einer beeindruckenden Leistung vom ersten bis zum letzten Moment. Als Qualifikationsbeste ging sie mit viel Selbstbewusstsein in das Finale und turnte ihre anspruchsvolle Übung souverän durch. Mit einem Ausgangswert auf höchstem Niveau und einer guten Ausführung erzielte sie starke 13,233 Punkte.


Mehr Infos: https://www.diefinals.de/

Quelle: Veranstalter