Boxverband Baden-Württemberg steht jetzt im Ring
  03.11.2011


Der Box-Verband Baden-Württemberg (BVBW) ist geboren. Bei einem außerordentlichen Verbandstag wurde am 29. Oktober 2011 im Tagungsraum der Arcus-Sportkliniken in Pforzheim die neue Satzung verabschiedet. Ab sofort werden Athleten und Betreuer aus einem Verband zu Deutschen Meisterschaften entsendet. Das ist für die Medaillenbilanz entscheidend. Bei den nationalen Titelkämpfen Anfang Dezember in Leipzig steht eine neue Macht im Ring. Auch auf Funktionärsebene werden Kräfte gebündelt. Der BVBW ist jetzt mit rund 15.500 Mitgliedern in 97 Vereinen hinter Bayern (105 Vereine) der zweitstärkste Landesverband im Deutschen Boxsport-Verband (DBV). „Wir haben Großes erreicht“, sagte Werner Kranz (65, KSV Schriesheim) am Ende sichtlich erleichtert nach insgesamt dreijähriger Vorarbeit. Kranz, seit 1992 Chef des früheren Amateur-Boxverbands Baden (10.000 Mitglieder in 44 Vereinen), dankte allen Mitstreitern, darunter auch Landestrainer Oli Vlcek (Boxing Villingen-Schwenningen). Kranz wurde kurz darauf unter großem Applaus für seine Verdienste zum Ehrenpräsident des BVBW ernannt. Dessen Chef ist jetzt Jürgen Wiedemann (52, Ring Frei Leonberg), der bisherige Vorsitzende des früheren Württembergischen Amateur-Boxverbands (5.500 Mitglieder in 53 Vereinen).

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Dieter Schmidt-Volkmar (LSV Baden-Württemberg, Mitte) gratulierte den Machern des neuen Verbands, Wiedemann (links) und Ehrenpräsident Kranz.

DBV-Präsident Jürgen Kyas (Lengerich) gratulierte vor Ort und stellte fest: „Das ist ein denkwürdiger Tag. Sie haben Historisches beschlossen. Das wird möglicherweise bundesweit zu empfehlen sein. “ Kyas dankte Kranz, Wiedemann und allen Mitstreitern: „Es wurde von allen eine tolle Arbeit geleistet.“ Dieter Schmidt-Volkmar von Landessportverband (LSV) Baden-Württemberg war unter anderem neben Daniel Strigel (Olympiastützpunkt Rhein-Neckar) ebenfalls nach Pforzheim gekommen und sagte: „Das ist ein zukunftsweisender Beschluss. Wir brauchen im Leistungsport den Fokus auf dem Wesentlichen und Strukturen, die den heutigen Gegebenheiten angepasst sind. Partikularinteressen und Persönliches sollten da hintanstehen.“ BVBW-Chef Jürgen Wiedemann sagte: „Das Bestreben der neuen Vorstandschaft muss es sein, auch die Zweifler von der Richtigkeit dieses Schrittes zu überzeugen und den Zusammenschluss in den Herzen zu vollziehen.“ Zusammen sei man nun ein sehr starker Verband, der durch seine Größe auch im DBV Einfluss nehmen könne. Sportlich sieht Wiedemann den neuen Verband auf einem sehr guten Weg.

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Der neue BVBW-Vorstand besteht u.a. aus (von rechts): Oliver Vlcek, Jürgen Wiedemann, Holger Dörr, Werner Kranz, Dr. Hans-Jürgen Gund, Achim Böhme, Dr. Henner Schulte-Ebbelich.

Jürgen Wiedemann (52, RF Leonberg) bestritt als aktiver Boxer seit seinem zwölften Lebensjahr rund 100 Kämpfe. 1981 wurde er zunächst beim Box-Club Leonberg Jugendwart. 1983 gründete Wiedemann den Box-Verein Ring-Frei Leonberg mit. Dort bekleidete er bis 2007 das Amt des Jugendleiters. Danach folgte er seinem Vater Wolfgang auf dem Posten des Vereinsvorsitzenden nach. Von 2009 bis 29. Oktober 2011 war Wiedemann Präsident des Landesverbands Württemberg. Dessen 53 Vereine waren bereits im Juni dem Amateur-Boxverband Baden beigetreten, der unter dem neuen Namen firmiert. Der Württembergische Verband wird bis zum Ende des Jahres aufgelöst. Wiedemann zur Seite stehen unter anderem Dr. Hans-Jürgen Gund (Vizepräsident, BW Lahr), Achim Böhme (Ressortleiter Leistungssport und Ausbildungswesen, MBC Ludwigsburg), Oli Vlcek (Ressortleiter Nachwuchs, Boxing Villingen-Schwenningen), Holger Dörr (Ressortleiter Finanzen, PBG Bruchsal), Klaus Kaibach (Ressortleiter Kampfrichterwesen, VfB Friedrichshafen), Thomas Lamadé (Ressortleiter Rechtswesen, Boxgymnasium Heidelberg), Peter Jaschke (Öffentlichkeitsarbeit, KSV Schriesheim), Matthias Merz (PR und Sponsoring, AC Weinheim), Dres. Andreas Antonowitsch (Konstanz), Volker Rudi (Sinsheim), Henner Schulte-Ebbelich (Bruchsal, alle Ärztekommission), Patric Hill (Aktivensprecher, Rheinstrom Konstanz), Heinz Birkle (Ehrenvorstandsmitglied, Karlsruher SC). Weitere Ämter besetzt der geschäftsführende Vorstand. Das neue Logo ist in Arbeit.

Text und Fotos: Peter Jaschke/BVBW