Zahlen und Daten für bessere Leistung

Wenn von Digitalisierung die Rede ist, denkt man im ersten Moment vielleicht nicht gerade an den Sportbereich. In der Realität ist der digitale Fortschritt hingegen dort bereits längst angekommen – sowohl im Spitzen- als auch im Breitensport. Im Spitzensport tragen die Sportlerinnen und Sportler mitunter kleine Tracker unter ihrer Kleidung. Im Männerfußball ist nach den Spielen beim Trikottausch oftmals zu sehen, dass die Spieler ein Kleidungsstück tragen, welches einem Sport-BH ähnelt. In diesen Kleidungsstücken stecken die „Tracker“. Mit ihrer Hilfe können Daten aufgezeichnet werden: Sprunghöhe, Sprints, gelaufene Strecke, Puls und die eigene Geschwindigkeit. Diese Daten werden ausgewertet. Das Training kann in der Folge je nach Belastung angepasst werden – so ist eine individuelle Trainingssteuerung möglich.

Doch nicht nur im Spitzensport ist das digitale Tracken der Leistungs- und Körperdaten ein Thema. Auch im nicht ganz so professionellen Bereich gehört das digitale Vermessen der eigenen Leistung längst dazu. Beispiele sind: Fitnessuhren, Schrittzähler, Pulsmesser und Videoanalyse. Immer beliebter wird das „Selftracking“, die digitale Selbstvermessung. Gerne werden die Ergebnisse der eigenen Sporteinheiten mit Freunden geteilt. Auch wenn der Begriff „Selftracking“ noch ein recht neuer ist, ist es der Gedanke dahinter eigentlich nicht. Früher wurden Körpergewicht, Trainingseinheiten, Gefühlslagen und Ernährung eben handschriftlich erfasst.

Ein anderes Beispiel sind digitale Übungseinheiten: Als durch die Corona-Pandemie keine persönlichen Treffen mehr möglich waren, stellten viele Sportvereine ihre Angebote ins Netz. Zahlreiche Mitglieder nahmen diese Angebote an und führten ihre Übungen zu Hause aus. Neben Online-Sportkursen, der Trainingssteuerung und der Erfassung der persönlichen Daten werden die neuen technischen Möglichkeiten aber auch verwendet, um den Fernsehzuschauern mehr Informationen zu bieten. Das steigert die Attraktivität, denn die jeweilige Sportart kann so besser erklärt bzw. bestimmte Aspekte können auf diese Weise besser nachvollzogen werden. Live-Zeitmessungen und Abstandsmessungen zur Bestzeit werden in vielen Sportarten wie zum Beispiel im Motorsport angewendet. Beim Skispringen werden zudem Anfahrtsgeschwindigkeit, Flughöhe und Absprungdaten ermittelt. Im Tennissport hilft das Hawk-Eye bei der Frage, ob ein Ball im Feld gelandet ist oder nicht. Bleibt letztlich nur noch die Frage zu klären, ob die Fülle an Daten dem Zusehenden vor dem Bildschirm wirklich hilft oder ob er damit überfordert ist. Wobei es für den Fall der Überforderung ja noch die Experten gibt, die dabei helfen sollen, die ermittelten Werte einzuordnen und zu interpretieren.

Mehr Infos: https://youtu.be/BGFt1eto3h0 und https://youtu.be/kUXsI1yeMB0 und https://youtu.be/ARj_8_f4uiE

 

 

[Fotos: Pressefoto Baumann & IMAGO / ingimage]