ZEITREISE | Was die Kirche mit dem Sport verbindet
  20.05.2022


SPORT IM WANDEL lautet das Jahresmotto 2022 der SportRegion Stuttgart. In diesem Zusammenhang gibt es in diesem Jahr die Serie ZEITREISE. In der 21. Folge geht es um das Verhältnis zwischen Kirche und Sport.

Sportarbeit hat in den Kirchen eine lange Tradition

Kirche und Sport — zwei Institutionen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt viel miteinander zu tun haben. Dabei hat die Sportarbeit sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche jeweils eine über 100-jährige Tradition. Auf der katholischen Seite ist die Sportarbeit im DJK-Sportverband organisiert. In der evangelischen Kirche in Württemberg ist die Sportarbeit unter dem Dach der evangelischen Sportbewegung (esb) organisiert.

Die „Deutsche Jugendkraft – Reichsverband für Leibesübungen in katholischen Vereinen“ wurde im Jahr 1920 mit dem Leitsatz „Sport um der Menschen Willen“ gegründet. Im Zentrum steht der ganzheitliche Ansatz von Körper, Geist und Seele. Basis für den Verband war die katholische Jünglingsvereinigung. Der Sportbetrieb und Wettkämpfe waren konfessionsgebunden und wurden nur innerhalb der Deutschen Jugendkraft (DJK) und anderer katholischen Organisationen ausgetragen.

Die evangelischen Jünglingsvereine hatten seit 1816 Leibesübungen in ihrem Angebot. Mit der Gründung des CVJM im Jahr 1844 (mit seinem ganzheitlichen Ansatz der Jugendarbeit – für Körper, Geist und Seele) wurden die Leibesübungen ein noch wichtigerer Bestandteil. Im Jahr 1921 schlossen sich die regionalen Turngremien der Jungmännerbünde dann unter dem Eichenkreuz zusammen. Seit dem Jahr 2021 vereint ein neuer Dachverband bisherige Sportangebote und neue Initiativen: Die „Evangelische Sportbewegung Württemberg (esb)“ fasst nun die Sportarbeit in den Kirchengemeinden, den CVJM, den Eichenkreuz-Sportgruppen und den evangelischen Jugendwerken zusammen. „Sport für alle“ ist das Ziel des Verbands aller Sportangebote im christlich-kirchlichen Kontext.

Während die Sportvereine der DJK nach der Wiederaufnahme des Sportbetriebes nach dem zweiten Weltkrieg sich den Ligen und Wettbewerben des organisierten Sportes anschlossen, gingen die evangelischen Sportgruppen und Vereine einen anderen Weg. Bis heute besteht in Württemberg ein eigenes Wettbewerbssystem in den Sportarten Fußball, Handball, Indiaca und Volleyball. Teilweise werden sogar Deutsche Meisterschaften ausgetragen. Es gibt aber auch evangelische Sportgruppen und -vereine, die inzwischen an den Wettbewerben des organisierten Sportes teilnehmen.

Heute sind beide Sportverbände längst nicht mehr konfessionell geschlossen, sie heißen alle willkommen unabhängig von kultureller-, religiöser Zugehörigkeit und sportlichem Talent. Grundlegend für die Gemeinschaft bleiben dabei die christlichen Werte. Mit dem Arbeitskreis „Kirche und Sport“ gibt es in Württemberg bereits seit 1949 ein Gremium, in dem die Vertreter der verschiedenen Institutionen aus den Kirchen und dem Sport zusammenkommen. Gemeinsam wird hier an gesellschaftlichen Themen gearbeitet und Vernetzung zwischen den Institutionen geschaffen.

Der 102. Deutschen Katholikentag findet vom 25. bis 29. Mai 2022 in Stuttgart statt. Der DJK Sportverband bietet in diesem Zusammenhang verschiedenen Veranstaltungen an und ist mit einem eigenen Stand auf der Kirchenmaile vertreten. Der Stand mit der Nummer 2-SG-29 befindet sich im Stadtgarten an der Universität Stuttgart.

Mehr Infos: https://youtu.be/hpPRvZxS5sE undhttps://youtu.be/mqZW4D4xoRI und https://youtu.be/k8CyO3z2xCI und https://www.katholikentag.de/