ZEITREISE | Hightech an den Füßen
  09.10.2022


SPORT IM WANDEL lautet das Jahresmotto 2022 der SportRegion Stuttgart. In diesem Zusammenhang gibt es in diesem Jahr die Serie ZEITREISE. In der 41. Folge geht es um die Entwicklung der Laufschuhe.

Die lange Suche nach den perfekten Schuhen

Wenn am Wochenende der Bottwartal-Marathon zum 18. Mal durchgeführt wird, werden voraussichtlich über 4.000 Läuferinnen und Läufer teilnehmen. Vermutlich wird dabei kaum jemand barfuß an den Start gehen, sondern man wird mit speziellen Laufschuhen an den Füßen eine der zahlreichen Strecken in Angriff nehmen. Die Suche nach dem idealen Schuh, um Sport zu treiben, und damit zusammenhängend auch die Ausdifferenzierung der Sportschuhe nach Sportarten begann vor rund 100 Jahren. Bei den Olympischen Spielen des Jahres 1928 trugen einige Athletinnen und Athleten bewusst die Sportschuhe von Adi Dassler (Gründer von Adidas). Seine Mission lautete: „Das bestmögliche Produkt“ für den jeweiligen Sport zu bieten. Ein Vierteljahrhundert später profitierte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft von einer seiner Innovationen: Mit neuen leichteren Fußballschuhen mit Schraubstollen hatte Deutschland im WM-Endspiel 1954 gegen die klaren Favoriten aus Ungarn einen Vorteil am Fuß und wurde durch ein 3:2 in Bern Weltmeister.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte der Japaner Kihachiro Onitsuka (Gründer von ASICS) einen eigenen Marathon-Laufschuh, den „ONITSUKA Marathon TABI“ (1953). Wenige Jahre später kam sein Modell „Magic Runner“ auf dem Markt, dessen herausragendes Merkmal ein Entlüftungssystem war, dass dazu führte, dass sich die Zahl der Blasen an den Füßen reduzierte (1960). Auch der deutsche Schuster Eugen Brütting war kreativ. In Zusammenarbeit mit Trainern und Aktiven entwickelte Brütting Ende der 60er-Jahre einen eigenen Laufschuh, den „Roadrunner“, dessen Markenzeichen eine gedämpfte Mittelsohle war.

Mit der Weiterentwicklung der Materialien (vor allem Gummi- und Schaumprodukte) haben sich auch die Laufschuhe weiterentwickelt. Schweres Leder wurde durch Nylon ersetzt, Ledersohlen durch Gummi. Mit dem Lauf- und Fitnessboom in den 1970 Jahren wurden spezifische Laufschuhe auch im Hobbysportbereich immer beliebter. Durch neue Messtechniken, Produktionsverfahren und Materialien sind die Schuhe im Laufe der Jahr immer „schneller“ geworden. Insbesondere durch die neuen „Carbon-Schuhe“ kam es zu deutlichen Leistungssteigerungen und neuen Rekordzeiten auf verschiedenen Laufstrecken – Hightech an den Füßen! Wo die Entwicklung enden wird, lässt sich heute noch nicht sagen. Vielleicht kommt ja irgendwann sogar der Moment, an dem der Leichtathletik-Weltverband „World Athletics“ strengere Regularien bei den Schuhen einführen wird – vergleichbar mit den Verboten im Schwimmen (Glatthautanzüge) und im Tischtennis (Frischkleben). Bis dahin werden jedoch die Firmen alles daran setzen, das Material für die Lauf-Kundschaft zu optimieren.

Mehr Infos: https://youtu.be/Y-kBL72KK3k und https://youtu.be/Ok4a0SIb_ww und https://www.regio-tv.de/mediathek/video/bottwartal-marathon-ist-zurueck-im-rennkalender/

 

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