ZEITREISE | Alles begann mit einem Zirkusbesuch
  24.09.2022


SPORT IM WANDEL lautet das Jahresmotto 2022 der SportRegion Stuttgart. In diesem Zusammenhang gibt es in diesem Jahr die Serie ZEITREISE. In der 39. Folge geht es um das Trampolinturnen.

Die Wurzeln des Trampolinturnens liegen in Amerika

Trampoline stehen heutzutage bei vielen Familien zu Hause im Garten, aber auch ganze Hallen werden mit Trampolinen bestückt und sind eine Attraktion für Groß und Klein. Die Erfindung des Trampolins liegt noch keine 100 Jahre zurück. Die Idee zum Bau eines Trampolins kam dem 16-jährigen US-amerikanischen Turner George Nissen beim Zirkusbesuch. Das Fangnetz, in welchem die Trapez-Artisten landeten, gab ihm die Eingebung für ein „Sprunggerät“. Nach vielen Prototypen ließ Nissen sein erstes Trampolin am 3. März 1945 patentieren. Das Trampolin verbreitete sich in der Folge in den USA als Turn- und Freizeitgerät und wurde auch vom Militär und der NASA in der Ausbildung von Piloten und Astronauten verwendet.

International anerkannt wurde der Trampolinsport im Jahr 1962 durch die Fédération Internationale de Gymnastique (FIG), dem internationalen Turnverband. Der Internationale Trampolinverband (ITV) wurde 1964 in Frankfurt gegründet. Eine der treibenden Kräfte war der damalige Generalsekretär des Deutschen Turner-Bundes, Erich Kinzel, der einige Jahre Präsident wurde. Die erste Weltmeisterschaft wurde 1964 ausgetragen. 1972 fanden die Trampolin-Weltmeisterschaften in Stuttgart statt (Killesberg, Halle 6). Damit der Trampolinsport ins Olympische Programm aufgenommen werden konnte, musste 1996 ein Beitritt in den Internationalen Turnerbund (FIG) erfolgen, wo er eine Sportartensäule (mit Technischem Komitee u.a.) wie Kunstturnen Frauen, Kunstturnen Männer, Rhytmische Sportgymnastik und Sportakrobatik wurde. Diesen Zusammenschluss hat Ron Fröhlich (früher Südafrika, heute USA) eingefädelt, der vor 1996 Präsident des ITV war und danach FIG-Vizepräsident und auch Präsident der World Games Association (IWGA) war.

Im Olympischen Programm ist Trampolinturnen seit den Spielen 2000 in Sydney. Vier Jahre später gewann Anna Dogonadze in Athen Olympia-Gold für Deutschland. Betreut wurde Dogonadze zu jener Zeit vom damaligen Bundestrainer Michael „Mitch“ Kuhn. Kuhn stammt aus Möglingen und schlug nach seiner eigenen sehr erfolgreichen Sportlerlaufbahn als Trampolinturner die Trainerlaufbahn ein. Als Sportler selbst wurde er unter anderem Weltmeister mit dem deutschen Team, gewann jeweils zweimal WM-Silber im Einzel und mit der Mannschaft, drei Medaillen bei Europameisterschaften und holte fünf Deutsche Meistertitel. Nach seiner aktiven Zeit arbeitete er als Landestrainer beim Schwäbischen Turnerbund und von 1998 bis 2016 als Bundestrainer. Unter Kuhn schaffte es auch die in Filderstadt geborene Leonie Adam im Jahr 2016 zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro. Adam belegt dort den 10. Platz. Bei Europameisterschaften gewann sie jeweils eine Bronzemedaille im Team- und im Synchronwettbewerb (mit Aileen Rösler). Zudem ist Adam mehrfache Deutsche Meisterin (Einzel und Synchron).

Am 1. und 2. Oktober 2022 finden die Deutschen Meisterschaften (Synchron) und die Deutschen Jugendmeisterschaften im Trampolinturnen statt. Austragungsort ist die SCHARRena in Stuttgart. Dort kommen dann die besten Synchronspringer und Junioren zusammen und beweisen ihr Können auf dem Tuch.

Mehr Infos: https://youtu.be/jeIx98TlmA8 und https://youtu.be/kdmCe28C_Ic und https://youtu.be/RDf4e4ebF1U

 

ZEITREISE | Alles begann mit einem ZirkusbesuchZEITREISE | Alles begann mit einem ZirkusbesuchZEITREISE | Alles begann mit einem Zirkusbesuch