Turnen | STB fordert Öffnung für Breitensport auch in Halle
  01.05.2020


Der Schwäbische Turnerbund (STB), größter Sportfachverband Baden-Württembergs, begrüßt die Entscheidung der Sportminister-Konferenz, die Wiederaufnahme des Sport- und Trainingsbetriebs mit Blick auf die Covid-19-Pandemie zu befürworten, fordert für seine rund 1800 Vereine mit mehr als 700 000 Mitgliedern aber gleichzeitig auch eine zeitnahe Öffnung des Hallensportbetriebs.

Wir begrüßen ausdrücklich die Entscheidung der Sportminister-Konferenz, die schrittweise Rückkehr in den Vereinssport zu befürworten“, sagt Wolfgang Drexler, Präsident des Schwäbischen Turnerbunds. „Bei der Durchsicht der Vorgaben für den Sport- und Trainingsbetrieb an der ‚frischen Luft‘ der Sportminister-Konferenz müssen wir aber feststellen, dass der Beschluss aus unserer Sicht nicht weit genug geht. Die dort geforderten Maßgaben für einen Sportbetrieb können von unseren Turn- und Sportvereinen in der Regel auch alle in geschlossenen Räumen entsprechend berücksichtigt werden.“ Wie eine Wiederaufnahme unter Berücksichtigung des Infektionsschutzgesetzes aussehen kann, hat der Deutsche Turner-Bund – unter beratender Mithilfe unter anderem des Schwäbischen Turnerbunds – bereits gegenüber dem Deutschen Olympischen Sportbund ausführlich dargelegt.

„Wenn sich hoffentlich bald wieder eine Fitness-Gruppe eines Vereins im Freien treffen darf, was spricht dann dagegen, wenn zum Beispiel diese zehn Personen unter Einhaltung der nun vorgeschlagenen infektionsschützenden Maßnahmen in einer 27x15 Meter großen Normturnhalle mit fünf Metern Deckenhöhe dasselbe tun. Jeder Sportler hätte dort jeweils 40 Quadratmeter für sich zur Verfügung. Bei entsprechenden Vorkehrungen ist die Ansteckungsgefahr, wenn überhaupt, minimal“, erläutert Matthias Ranke, Vizepräsident Geschäftsführung Schwäbischer Turnerbund. 

Eine zusätzliche Öffnung des Sport- und Trainingsbetriebs auf geeigneten Indoorflächen würde die unzähligen positiven Effekte des Sports, insbesondere in den Bereichen Fitness- und Gesundheit, unterstützen – und damit der zurzeit vor großen Herausforderungen stehenden Bevölkerung helfen. „Unsere Vereine und ihre Mitglieder werden die Lockerungen verantwortungsvoll umsetzen, schließlich bleibt die Eindämmung der Pandemie oberstes Ziel. Deshalb fordern wir die Politik auf, möglichst kurzfristig ebenfalls den Sportbetrieb in der Halle wieder zu ermöglichen“, so Drexler.

Derzeit besteht für die Sportler kaum eine Möglichkeit, sich entsprechend auf einen Wettkampf vorzubereiten. Aus diesem Grund und in Hinblick auf die Gesundheit aller sagt der Schwäbische Turnerbund alle STB-Wettkämpfe bis zum 31. Juli 2020 ab. Faustball ist davon nicht betroffen. Die DFBL hat die Ligarunde Feld im Faustball verschoben und beginnt mit dieser frühestens ab dem 20. Juni 2020. Dies gilt zunächst auch für die STB-Ligen im Faustball. Eine endgültige Entscheidung über die Durchführung findet bis zum 20. Mai statt. Inwieweit abgesagte Wettkämpfe eventuell nach den Sommerferien in Einzelfällen nachgeholt werden können, wird der Verband in Zusammenarbeit mit den Fachgebieten in den Turnsportarten bis zum 30. Juni 2020 prüfen und veröffentlichen. Mit dieser Entscheidung reagiert der STB auf den Beschluss des Deutschen Turner-Bunds, der alle nationalen Wettkampfveranstaltungen und Wettbewerbe bis zum 5. Juli 2020 abgesagt hat. Der DTB wird alle zu verlegenden DTB-Wettkämpfe und -Wettbewerbe nicht vor Mitte Oktober ansetzen. Dies bietet den Landesturnverbänden zugleich die Möglichkeit, Qualifikationswettkämpfe durchzuführen. Der DTB versucht zudem eine Zusammenlegung und Kombination mit bereits terminierten Wettkämpfen vorzunehmen, um keine neuen Termine anzusetzen.

Die geplanten neuen Termine von Wettkämpfen im Gerätturnen wie die Deutschen Jugendmeisterschaften weiblich und männlich oder die Deutschen Meisterschaften im Rahmen der Finals werden veröffentlicht, sobald dies möglich ist. Dabei soll auch die Terminplanung der Deutschen Turnliga (DTL) Berücksichtigung finden, um Überschneidungen zu vermeiden. 
„Mit der Aussetzung und der zeitlichen Verlagerung der Veranstaltungen wollen wir die Sicherheit der Teilnehmenden gewährleisten und zugleich, soweit wie in der aktuellen Situation möglich, eine Planbarkeit der Termine für alle Beteiligten herstellen“, sagte DTB-Präsident Alfons Hölzl. Die Bildungsangebote und Gremiensitzungen des DTB werden zunächst bis zum 31. Mai nach Möglichkeit in digitale Veranstaltungen umgewandelt, verschoben oder abgesagt. 

Mehr Infos: https://www.stb.de/

Quelle: STB

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