Studie | HdM forscht beim Nachwuchs der Kickers
  11.02.2022

Eines der wichtigsten Werkzeuge für Trainer, um Spieler weiterzuentwickeln sind neben der sportlichen Expertise auch die Kommunikation. Im Studiengang Crossmedia Publishing & Management wurde in der Studienrichtung Sportkommunikation mit einer unserer Jugendmannschaften aus dem NLZ in einem Forschungsprojekt deshalb nicht nur untersucht WAS ein Trainer zu seinen Spielern sagt, sondern WIE ein Trainer kommuniziert. Die Studierenden der HdM haben innerhalb von drei Monaten über 24 Stunden Audiomaterial eines Trainers aufgezeichnet und dabei über 5.000 Botschaften mittels einer künstlichen Intelligenz nach bestimmten Kriterien ausgewertet. Die umfangreichen Studienergebnisse wurden mittlerweile den Stuttgarter Kickers vorgestellt und es gibt einige sehr konkrete Ansatzpunkte und praktische Handlungsempfehlungen, die den Trainern einen konkreten Mehrwert bieten.

Kickers-Geschäftsführer Matthias Becher sagt: „Als die Hochschule dem Wunsch auf uns zugekommen ist eine anwendungsorientierte Studie durchzuführen, war die Vereins- und NLZ-Leitung sowie das Trainerteam sehr gerne bereit hier zu unterstützen. Gerade die Vernetzung und der Austausch mit den in der Region ansässigen Hochschulen ist uns generell wichtig. Derartige Kooperationen bringen beide Seiten weiter.“

„Unser Forschungsinteresse lag vor allem darin, herauszufinden, ob der Trainer die richtige Ansprache für den jeweiligen Spieler trifft. Dabei geht es um die sogenannte motivkongruente Trainer-Spieler-Ansprache. Uns lagen Motivanalysen von jedem der Spieler vor, die wir mit den Traineraussagen abgeglichen haben“, so Prof. Christof Seeger, der das Forschungsprojekt leitete. Ein Teilergebnis der Studie hat ergeben, dass eine bewusstere Trainerkommunikation, die auf die verschiedenen Spielertypen angepasst ist, hilfreich sein kann. „Ein Spieler, der beispielsweise ein starkes Beziehungsmotiv aufweist, was übrigens für Mannschaftssportarten wie Fußball enorm wichtig ist, muss man mit anderen Worten ansprechen, als ein Spieler mit einem starken Einflussmotiv“, ergänzt Prof. Seeger.

„Die Ergebnisse der Studie haben uns für ein Thema sensibilisiert, welchem wir in der internen Trainerqualifikation zukünftig mehr Bedeutung schenken möchten. Damit entwickeln wir uns als Stuttgarter Kickers NLZ nicht nur sportlich weiter, sondern können auch unseren Trainern weitere Qualifizierungsanreize bieten“, so Norbert Stippel, Sportlicher Leiter des NLZ.

Mehr Infos: https://www.stuttgarter-kickers.de/junioren/news/10657

Quelle: Stuttgarter Kickers