Sportbücher | Folge 8: 111 Gründe, den VfB Stuttgart zu lieben
  30.07.2025


SPORT UND KULTUR lautet das Jahresmotto 2025 der SportRegion Stuttgart. In diesem Zusammenhang gibt es gleich vier Online-Serien. In der 8. Folge der Bücherserie geht es um das Buch „111 Gründe, den VfB Stuttgart zu lieben“ von Klaus Schlütter.

Folge 8: „111 Gründe, den VfB zu lieben“ (Klaus Schlütter)

Zum Autor:
Langjährige Beobachter der Sportszene in der Region Stuttgart mögen Klaus Schlütter für einen waschechten Einheimischen halten. Dabei kam er erst 1951 als Zehnjähriger mit den Eltern aus Zella-Mehlis in Thüringen ins Schwabenland. Erste Gehversuche als Sportjournalist gab es bei den Heidenheimer Neuesten Nachrichten und der Heidenheimer Zeitung. Selbst als Sportler aktiv war er als Luftgewehrschütze, als Fußballer, als Volleyballer und beim Tennis, wo man den umtriebigen Ruheständler noch immer regelmäßig beim TSV Ötlingen (Ortsteil von Kirchheim/Teck) den Schläger schwingen sieht. Bekanntheit als Medienschaffender und ganz speziell als ständiger Begleiter des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart hat Klaus Schlütter während seiner Zeit bei der BILD-Zeitung erlangt. „Mein Beruf war immer mein Hobby“, sagt der Mann, der 1965 zur Zeitung mit den vier großen Buchstaben wechselte und in der Redaktion in Esslingen von Beginn an bis 2006 der Sportchef für den Sport im Südwesten der Repnblik war. Als Berichterstatter war Schlütter dann von 1970 bis zum Ausscheiden in den Ruhestand im Jahr 2006 bei neun Fußball-Weltmeisterschaften und ebenso vielen Olympischen Spielen im Einsatz, zudem auch bei zahlreichen Welt-Titelkämpfen in der Leichtathletik und im Fechten. Im Fußball bringt er es als Journalist auf rund 1.500 Spiele in der Bundesliga, im Europapokal und bei Länderspielen. Selbst Weltmeister wurde Schlütter 1994 bei der Fußball-WM in den USA, als er als Teil der deutschen Medienvertreter im Finale der Journalisten-WM die argentinischen Kollegen mit 5:0 bezwang. Den VfB Stuttgart hat der Wahl-Denkendorfer mehr als fünf Jahrzehnte lang hautnah begleitet und tut dies auch heute noch. Auch nach fast 20 Jahren im Ruhestand tauchen immer noch regelmäßig journalistische Artikel von ihm im Teckboten und in der Nürtinger Zeitung auf.

Zum Buch: Mehr als fünf Jahrzehnte lang hat der Autor dienstlich als Journalist und privat als Fan die Fußballer des VfB Stuttgart begleitet. Herausgekommen ist dabei eine Liebeserklärung an den Cannstatter Traditionsverein mit dem Brustring; zunächst mit genau 100 Gründen, den Verein zu lieben, in der zweiten Auflage kamen dann noch einmal elf weitere hinzu. Unterteilt ist das Ganze in zwölf Kapitel, in denen auf jeweils zwei bis drei Seiten in einzelnen Geschichten begründet wird, warum es ausgerechnet jener VfB ist, den der Autor liebt und auch jeder Fan lieben sollte. Die Kurzepisoden haben Titel wie „Weil Hansi nicht nur Teenies entzückte“, „Weil ein Einarmiger der Beste war“ oder „Weil Pardo ein mexikanischer Exportschlager war“. Zum Teil geben diese Schlütters eigene Erlebnisse wieder, zum Teil stammen sie aber auch aus der mittlerweile 132 Jahre umfassenden Geschichte des Vereins. In den übergeordneten Kapiteln geht es um die herausragenden Stars und Persönlichkeiten des VfB aus unterschiedlichsten Jahrzehnten, um die Männer auf den Trainerbänken, um besondere Spiele und Titelgewinne, aber auch um die Fans. Geboten werden unterhaltsame und lustige Anekdoten rund um den ganz besonderen Club vom Neckar. Klaus Schlütter kümmert sich auf den 264 Seiten beispielsweise um die Kopfbedeckung des legendären Torhüters Günther Sawitzki, um das körperliche Handicap von Robert Schlienz, die Frisur des Franzosen Gilbert Gress und um den Zeugwart Jochen Seitz. Natürlich werden auch die Trainer und Funktionäre thematisiert. Gerog „Schorsch“ Wurzer, Jürgen Sundermann, Christoph Daum und Gerhard Mayer-Vorfelder sind einige der Personen, die erwähnt werden. Herausgekommen ist ein kurzweiliges Werk, bei dessen Lektüre man oft Schmunzeln muss und eine ordentliche Gänsehaut bekommt. Es ist ein Buch, das einen Großteil der wichtigsten Momente in der langen, erfolgreichen Geschichte des Vereins umfasst. Die vergangenen sieben Jahre spielen aufgrund des Erscheinungsdatums logischerweise keine Rolle, werden Klaus Schlütter oder einem anderen Chronisten in einigen Jahren aber genügend Möglichkeiten geben, um vielleicht irgendwann 111 weitere Gründe zu finden. Mit dem Gewinn des DFB-Pokals 2024/2025 steht ja bereits ein wichtiges neues Kapitel definitiv schon fest.

Die besten Stellen im Buch

  • „Der VfB feiert seinen ersten Meistertitel im Stripteaselokal Remde’s St. Pauli am Berliner Zoo. Nach der Rückkehr umjubeln in Stuttgart 300.000 Menschen ihre Helden. Die Bahnsteige sind dich umlagert, als der Sondertriebwagen aus Frankfurt einfährt. Oberbürgermeister Dr. Arnulf Klett und WFV-Präsident Friedrich Strobel heißen die ersten Gratulanten.“ (über den erstmaligen Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Jahr 1950)
  • „Ein unbekümmerter junger Mann mit gesundem Menschenverstand, Ehrlichkeit, Ehrgeiz, tadelloser Einstellung und einem blauen VW-Cabrio, Baujahr 1967. Der Schwarm aller Schwiegermütter.“ (über die Anfangszeit von Weltmeister Jürgen Klinsmann beim VfB) 
  • „Die Fußballer hatten es nicht leicht, galt ihre Art der Leibesertüchtigung doch bei vielen als Proletensport. Sie wurden verlacht und verfolgt. Rektor Maier von der Oberrealschule Cannstatt drohte seinen fußballbegeisterten Schülern mit Karzer und sogar mit Ausschluss aus der Schule.“ (über die Anfänge des Vereins als Fusionsclub) 
     

Allgemeine Infos: „111 Gründe, den VfB Stuttgart zu lieben – Eine Liebeserklärung an den großartigsten Fußballverein der Welt“ von Klaus Schütter ist im Juni 2018 im Berliner Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag erschienen. Das Buch umfasst 264 Seiten und kostet 14,99 Euro. Die ISBN-Nummer lautet: 978-3-86265-730-8..

Mehr Infos: https://schwarzkopf-verlag.info/p/111-gruende-den-vfb-stuttgart-zu-lieben-aktualisierte-und-erweiterte-neuausgabe

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