Spitzensport | Hochschule Esslingen ist nun Partnerhochschule
  11.03.2015


Um die Rahmenbedingungen für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler zu verbessern, hat die Hochschule Esslingen einen Vertrag mit dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband, dem Olympiastützpunkt Stuttgart und dem Studierendenwerk Stuttgart geschlossen. Sie wurde nun offiziell zur Partnerhochschule des Spitzensports ernannt.

OSPWas hat die Hochschule Esslingen mit Olympia zu tun? Derzeit studieren an den verschiedenen Fakultäten neun Spitzensportler. Sie befassen sich nicht nur mit Maschinenbau, Technischer Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen, sondern trainieren auch in verschiedenen Sportarten auf höchstem Niveau. Um die Rahmenbedingungen zu verbessern, hat die Hochschule Esslingen einen Vertrag mit dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband, dem Olympiastützpunkt Stuttgart und dem Studierendenwerk Stuttgart geschlossen. Sie wurde nun offiziell zur Partnerhochschule des Spitzensports ernannt. Mehr als ein Drittel der deutschen Olympiateilnehmer in London 2012 waren Studierende. Auch an der Hochschule Esslingen gibt es einige Hochleistungssportler, die sich intensiv auf ihren Auftritt in Rio de Janeiro 2016 vorbereiten. Leichtathletik, Turnen und Trampolin sind dabei, ebenso als Sportarten vertreten wie Judo, Wasserball, Beachvolleyball und sogar Segeln. Doch wer ganz oben anzukommen will, muss intensiv trainieren. Wie aber passen Spitzensport und Studium zusammen?

„Wir wollen unseren Studierenden die Möglichkeit bieten, sowohl ihre berufliche als auch sportliche Qualifikation zu verfolgen und ideal voran zu bringen. Daher gehen wir auf die konkreten Anforderungen der Athleten ein – und erhöhen damit zugleich die Attraktivität unseres Bildungsstandorts“, sagt Prof. Dr. Christian Maercker, Rektor der Hochschule Esslingen. Mit einer Kooperationsvereinbarung zur Förderung studierender Spitzensportler will die Hochschule Esslingen ideale Rahmenbedingungen und Erleichterungen während des Studiums schaffen, um parallel auch die sportlichen Aktivitäten zu ermöglichen. Vertragspartner sind neben dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband und dem Studierendenwerk Stuttgart vor allem der Olympiastützpunkt Stuttgart.

„Ich halte es wie die alten Römer, die da sagten: ‚Mens sana in corpore sano‘. Doch das ist es nicht allein. Nur wenige Spitzensportler können durch ihr Sporttreiben so viel verdienen, dass sie auch später noch davon leben können. Deshalb ist eine fundierte Ausbildung unerlässlich“, sagt Klaus Tappeser, Vorsitzender des Trägervereins des Olympiastützpunktes Stuttgart. „Diese muss mit den besonderen Anforderungen, die ein Hochleistungstraining und der Wettkampfkalender mit sich bringen, vereinbar sein. Deshalb begrüße ich die Kooperation der Hochschule Esslingen mit dem Olympiastützpunkt Stuttgart ungemein.“

„Erfolg ist bekanntlich der Lohn für Anstrengungen – das gilt an der Hochschule nicht anders als im Sport“, erklärt Herbert Wursthorn, der am Olympiastützpunkt Stuttgart für die Laufbahnberatung und das Umfeldmanagement verantwortlich ist. Um spitzensportliches Engagement mit akademischer Ausbildung zu vereinbaren, Benachteiligungen im Studium zu vermeiden und die Hochschullaufbahn trotz der zusätzlichen zeitlichen Belastung zu absolvieren, gilt die Partnerschaft als hervorragende Grundlage. Wursthorn: „Die Sportler wollen nichts geschenkt. Es geht in erster Linie darum, durch größtmögliche Flexibilität die durch den Sport bedingten Nachteile auszugleichen, mit dem eingeleiteten Maßnahmenkatalog schafft die Hochschule eben dieses und wird für unseren Olympiastützpunkt zu einem Premium-Partner in der Bildungslandschaft.“

VERTRAGSUNTERZEICHNUNG
Die Partner aus der Hochschule, dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband, dem Olympiastützpunkt Stuttgart und dem Studierendenwerk.

Das Studierendenwerk Stuttgart unterstützt diese Kooperation mit zwei Leistungen. Zum einen können studierende Spitzensportler eine speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Ernährungsberatung in Anspruch nehmen. Zum anderen reserviert das Studierendenwerk für die Hochleistungssportler und Hochleistungssportlerinnen in seinen Wohngebäuden fünf Plätze. „Dank dieses Kontingents können sich die studierenden Spitzensportler der Hochschule Esslingen darauf verlassen, einen Platz in einem unserer Wohngebäude zu erhalten. Damit entfällt die oft zeitaufwändige und anstrengende Suche nach einer geeigneten Wohnmöglichkeit“, so Tobias M. Burchard, Geschäftsführer des Studierendenwerk Stuttgart.

„Wir freuen uns, dass mit der Hochschule Esslingen eine weitere Hochschule dem Verbund der ‚Partnerhochschulen des Spitzensports‘ beigetreten ist. So wird studierenden Spitzensportlerinnen und -sportlern flächendeckend die Möglichkeit gegeben, Studium und Spitzensport optimal miteinander zu verbinden“, hebt adh-Vorstandsmitglied Roland Joachim die Bedeutung des Projekts hervor.

Im Fokus steht die duale Karriereplanung: Mit der Partnerschaft wird auf die konkreten Anliegen und Bedürfnisse der Studierenden eingegangen, die auf dem Niveau von WM- oder Olympiareife trainieren. Einerseits können sie am Olympiastützpunkt Stuttgart Trainingsstätten nutzen und auf ein individuelles Athleten-, Gesundheits- und Trainingsmanagement zugreifen. Andererseits wird ihnen mit Hilfe klarer Angebote und direkter Ansprechpartner die Unterstützung im Studium zugesichert. Das heißt vor allem ein flexibles Zeitmanagement, mit dem die hohen Anforderungen an der Hochschule trotz Olympiavorbereitungen zu meistern sind. Die Initiative dieser Kooperation ging von Prof. Dr.-Ing. Alexander Friedrich (Studien- und Prodekan der Fakultät Maschinenbau) aus. Er wurde in seiner Fakultät auf Studierende aufmerksam, die trotz ihrer Zugehörigkeit zum Olympiakader auch erfolgreich studieren wollen.

„Ich war immer schon sportbegeistert, durch die Studierenden bekam das Thema plötzlich eine echte Nähe“, erinnert er sich. Und engagierte sich sofort, um den jungen Leuten eine maximale Förderung im Sport und eine optimale Hilfestellung im Studium zu gewährleisten. Denn wer täglich viele Stunden trainiert, der passt nicht in das übliche Schema eines Studiums. Friedrich: „Unsere Aufgabe ist es daher, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um sowohl die Leistungssportkarriere als auch die späteren Berufschancen zu verbessern. Was wir geben können ist Zeit – und das ist der entscheidende Erfolgsfaktor.“

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