Paralympics: Württembergische Gold-Mädels
21.03.2014
Bei den paralympischen Winterspielen im russischen Sotschi haben die württembergischen Sportler mit Behinderung für positive Schlagzeilen gesorgt. Eine ganz besondere Ehre wurde dabei Andrea Rothfuss (OSP Stuttgart - VSG Mitteltal/Obertal) zu teil. Bei der Eröffnung führte sie das deutsche Team als Fahnenträgerin an. Des Weiteren konnten sie im Ski Alpin und ihre Teamkollegin Anja Wicker (MTV Stuttgart) im Ski Nordisch Gold gewinnen. Insgesamt holten die beiden WBRS-Sportlerinnen Rothfuss und Wicker 5 der insgesamt 15 deutschen Medaillen.
Andrea Rothfuss ist Fahnenträgerin und holt sich lang ersehntes Gold. Trotz ihres noch jungen Alters von 24 Jahren waren es für Andrea Rothfuss nach 2006 (Turin) und 2010 (Vancouver) bereits die dritten paralympischen Winterspiele. Nachdem Rothfuss bereits in Vancouver zahlreiche Medaillen gewinnen konnte, gab es in Sotschi zum ersten Mal Gold für die Studentin. Bei schwierigen Bedingungen konnte sie zunächst im Slalom das lang ersehnte Gold erkämpfen. Eine weitere Silbermedaille gab es dann auch noch in der Kombination, als sie bis auf den zweiten Platz fuhr. Für die dritte Medaille reichte es dann am letzten Wettkampftag mit einem weiteren zweiten Platz. „Es waren sehr emotionale Tage, doch der Abschluss mit einmal Gold und zweimal Silber war richtig schön“, sagte die deutsche Fahnenträgerin, die sich auch von der Stimmung in Sotschi beeindruckt zeigte. „Das Publikum und die vielen Helfer haben uns getragen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, vor den voll besetzten Tribünen ins Ziel einzufahren, “ freute sich Rothfuss.
Paralympics-Neuling Anja Wicker sorgt für die Gold-Sensation
Für die vielleicht größte deutsche Überraschung sorgte die 22-jährige Anja Wicker im Biathlon über 10 Kilometer. Mit vier fehlerfreien Schusseinlagen und einer grandiosen Fahrleistung konnte sie bei ihrer ersten Paralympicsteilnahme gleich die gesamte Konkurrenz hinter sich lassen. Am 14.03. konnte sich Wicker dann ihre Goldmedaille noch versilbern. Im Biathlonwettkampf über 12,5 Kilometer schaffte sie es wieder fehlerfrei zu schiessen und musste sich nur der Russin Konovalova geschlagen geben. Am 18.03. durfte die in Stuttgart lebende Sportlerin sich dann auch ins Goldene Buch der Stadt Stuttgart eintragen. Oberbürgermeister Fritz Kuhn würdigte die außergewöhnliche Leistung der Biathletin mit den Worten: „Als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt ist es mir eine große Ehre Sie als Stuttgarter Paralympicssiegerin im Rathaus zu begrüßen. Sie sind ein Vorbild für viele von uns. Sie zeigen, dass man trotz Handicaps sehr viel erreichen kann. Wir sind froh und stolz, dass Sie sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen.“
Mehr Infos: www.wbrs-online.net