Neunmal die Eins für den 1. TCL
  11.11.2008


Die Standard-Formation des 1. TC Ludwigsburg hat ihren Titel bei der Deutschen Meisterschaft in Bremen souverän verteidigt. Nach einem glanzvollen Finaldurchgang des Vizeweltmeisters zeigten alle neun Wertungsrichter die Eins. Die Mannschaft, das Trainerteam und die Fans feierten ausgelassen wie lange nicht diesen hochverdienten Sieg. Vizemeister wurde wie im vergangenen Jahr der Braunschweiger TSC vor Schwarz-Weiß Berlin-Siemensstadt und dem TSC Rot-Gold Casino Nürnberg.

TCLDie Fachleute waren sich schon vor dem Showdown der besten Vier einig: So stark haben sich die Ludwigsburger in dieser Saison noch nie präsentiert. Und in der Tat bot das jüngste Team des Turniers (Durchschnittsalter 20,6 Jahre) Formationstanzen vom Feinsten und brachte es fertig, sich sogar in der Endrunde noch einmal zu steigern. Nicht nur die 6000 Zuschauer im AWG-Dome waren beeindruckt, selbst Trainerin Dagmar Beck staunte über die Hochform ihrer acht Paare: „Dieser letzte Durchgang war absolut der beste.“ Und der mitgereiste Abteilungsleiter für Formationen im 1. TCL, Christian Keller, jubelte: „Mit der Leistung wären wir in Moldawien Weltmeister geworden.“

In der Tat trat die Mannschaft in Bremen so auf, wie Bundessportwart Michael Eichert es sich zuvor schon bei den internationalen Meisterschaften gewünscht hätte: Selbstbewusst, angriffslustig, von beinahe unbändigem Siegeswillen beseelt. „Die Titelverteidigung ist Pflicht“, hatte Trainer Norman Beck vor Bremen gefordert und die acht Paare damit so richtig motiviert. Da stimmten die Reihen und die schnellen Übergänge, es gab die klaren Impulse beim Wechsel von einem Tanz in den nächsten und auch das enorme Tempo wurde beinahe mühelos durchgehalten.

Christian Keller war besonders beeindruckt, wie die vier „Neuen“ sich bei dieser Meisterschaft bewährt haben. Franziska Rauschenberger (15) und Moritz Krauter (16) haben in der kurzen Zeit Unglaubliches geleistet. Ebenso haben sich die für den Tanzsport erst im vergangenen Jahr reaktivierte Corina Poth (21) und der aus Mainz zum 1. TCL gestoßen Deutsch-Amerikaner Leonard Howard (26) glänzend geschlagen. Mit in Bremen dabei, aber noch nicht im Einsatz war das hochtalentierte Paar Aline Kwiotek und Steffen Feeser, das dem Trainergespann Norman und Dagmar Beck künftig auch noch zur Verfügung steht.

Bei ihrem ersten Auftritt in der höchsten Klasse der Latein-Formationen musste das A-Team des 1. TC Ludwigsburg Lehrgeld zahlen. Nach der Vorrunde kam bereits das Aus für die Neulinge. Da war es kein Trost für die Mannschaft von Rainer Schönamsgruber, dass Mitaufsteiger TSC Residenz Ludwigsburg und TSG Backnang in der Zwischenrunde hängen blieben und zusammen mit der neuen Kombination Aachen-Düsseldorf die Plätze fünf bis sieben belegten. Meister wurde wie erwartet Gastgeber Grün-Gold-Club Bremen vor dem wieder erstarkten TSZ Velbert. Beide werden am 29. November bei der Latein-Weltmeisterschaft in Wien Deutschland vertreten.

Der kurzfristige Enttäuschung des TCL-Teams über das schlechte Abschneiden folgte aber rasch wieder die Hoffnung auf die Zukunft. Denn die neue Performance zu bekannten Songs von Rock-Legende Joe Cocker klappte bereits besser als bei der Präsentation vor einer Woche daheim und Trainer Schönamsgruber nannte das einen „Riesensprung in der Präsentation“. Für ihn kam diese Meisterschaft einfach zu früh, weil seinem Team nur wenig Zeit blieb, die neue Kür zu erarbeiten. Es fehle noch an Sicherheit und Stabilität, räumte er ein. Auch Abteilungsleiter Christian Keller stellte nüchtern fest: „In nur zweieinhalb Monaten war das nicht zu schaffen.“

Allerdings ist noch viel möglich in der Bundesligarunde 2009, die im Januar beginnt. Hinter dem neuen Deutschen Meister und amtierenden Weltmeister Grün-Gold-Club Bremen (A-Team) und dem TSZ Velbert, die in einer eigenen Liga tanzen, ist das Feld nämlich ziemlich ausgeglichen. Selbst der Vierte der Deutschen Meisterschaft, TSG Lüdenscheid, ist nicht unschlagbar.

Quelle: www.1-tcl.de