Handball: TV Bittenfeld wechselt für Übergangszeit in die SCHARRena
22.12.2011
Im Jahr 2003 spielte der TV Bittenfeld noch in der 5. Liga, 2006 stieg er sehr überraschend in die 2. Liga auf und es galt mit einem Minimaletat zu überleben. Für die Verantwortlichen der Bittenfelder war in der Folge klar, dass es einer besonderen Idee bedarf, um im Unterhaus des deutschen Handballs konkurrenzfähig zu werden. Fortan plante der TVB einzelne Highlights in der Stuttgarter Porsche Arena – die Besucherzahl lag dabei nie unter 5.000 Zuschauern. Alle anderen Spiele wurden in der heimischen Gemeindehalle in Bittenfeld ausgetragen. Mit den Spielen in Bittenfeld konnten die Wurzeln des Vereins gepflegt und gefestigt, mit den Spielen in Stuttgart neue Fans und Sponsoren gewonnen werden.
Das Konzept der zwei Standorte funktionierte in den darauf folgenden Jahren hervorragend und führte zu wirtschaftlichem und sportlichem Erfolg. Bereits in der Saison 2010/2011 hat der TVB dann, trotz guter sportlicher Leistungen, mit einem rückläufigen Zuschauerzuspruch in der Gemeindehalle zu kämpfen. Immer mehr rückten die Unzulänglichkeiten der Gemeindehalle in den Vordergrund. So häuften sich die Beschwerden über die mangelnde Sitzplatzkapazität, die sanitären Anlagen, sowie das viel zu kleine Foyer. Auch bei der Sponsorengewinnung hat der TVB bereits seit längerer Zeit eine durch fehlende Kapazitäten unüberwindbare Grenze erreicht. Ein weiteres Problem sind die von der Handball-Bundesliga vorgegebenen Hallenstandards. Bereits jetzt ist abzusehen, dass die Gemeindehalle diese Richtlinien nicht einhalten kann und deshalb über kurz oder lang als Heimspielstätte ausfallen wird. Die genannten Punkte und die Tatsache, dass dem Jugendbereich bereits heute massiv Trainingsflächen fehlen, haben die Verantwortlichen in Bittenfeld dazu veranlasst, sich intensiv mit den Möglichkeiten eines Um- bzw. Neubaus einer Spielstätte am Standort Bittenfeld zu beschäftigen. „Wir wollten dabei jedoch nicht einfach nur mit Forderungen an die Stadt Waiblingen herantreten, sondern bereits mit konkreten Lösungsvorschlägen“, erklärt Jürgen Schweikardt in seiner Funktion als Geschäftsführer der TV Bittenfeld Handball GmbH.
Aus diesem Grund wurden zwei Architekten eingeschaltet, die ein Anforderungsprofil für eine neue oder umgebaute Gemeindehalle erarbeiten sollten. Am Ende dieses Prozesses konnte der Stadt Waiblingen ein Anforderungsprofil für eine Halle vorlegt werden, welche sowohl den Bundesligaspielbetrieb in Bittenfeld sichern, als auch die dringend benötigte Erweiterung der Trainingskapazitäten für den Jugendbereich berücksichtigen würde. Daraufhin hat der Gemeinderat der Stadt Waiblingen entschieden, eine Machbarkeitsstudie auf den Weg zu bringen. Damit ist nun die Stadt Waiblingen am Zug. Die Verantwortlichen des TV Bittenfelds betonen dabei immer wieder, dass eine Lösung am Standort Bittenfeld für den Verein von sehr hoher Bedeutung ist. Den Verantwortlichen des TVB ist jedoch sehr schnell klar geworden, dass unabhängig davon was für eine Halle am Ende der Diskussionen realisiert wird, drei bis vier Jahre im Rahmen einer Planung, Vergabe und Realisation eines solchen Projektes vergehen. „Wenn wir eine so lange Zeit mit den jetzigen Gegebenheiten zurecht kommen müssen, werden wir in der neuen 2. Bundesliga nicht mehr konkurrenzfähig sein“, so Michael Schwaderer, der mit Jürgen Schweikardt das geschäftsführende Duo darstellt.
Auf Grund dessen hat sich der Entscheiderkreis beim TVB dazu entschieden, den Spielbetrieb der Bundesliga-Mannschaft ab der Saison 2012/2013, für die Zeit bis eine mögliche Lösung in Bittenfeld realisiert ist, von der Gemeindehalle Bittenfeld in die SCHARRena Stuttgart zu verlegen. Der Entscheiderkreis informierte in der letzten Wochen die ehrenamtlichen Helfer, Sponsoren, Förderer und Aktiven des TV Bittenfelds über diesen notwenigen Schritt und traf dabei auf eine breite Unterstützung für diesen Weg. In den nächsten Monaten gilt es nun ein Konzept zu entwickeln wie dieser Schritt umgesetzt werden kann. Der TVB wird unter andrem einen Shuttle-Service einsetzen, um seine treuen Fans bequem zum neuen Standort zu bringen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, all unsere Anhänger von diesem notwendigen Schritt zu überzeugen und die besondere Atmosphäre der Gemeindehalle mit in die SCHARRena zu nehmen. Um das zu realisieren brauchen wir alle“, so Michael Schwaderer abschließend.