Handball: In Bietigheim startet das Pilotprojekt zur Eliteförderung
  01.08.2012


Der Handballverband Württemberg (HVW) zählt schon seit vielen Jahren zu den leistungsstärksten Landesverbänden in Deutschland. Jetzt wird das neue Pilotprojekt des HVW zur Eliteförderung in Bietigheim gestartet.

HVW„Nur gemeinsam mit den Schulen können wir die Ausbildung der jungen Talente forcieren“, ist sich Heiner Brand, der Sportmanager des Deutschen Handballbundes (DHB), sicher. Und auch Hans Artschwager (Hildrizhausen), der Präsident des Handballverbandes Württemberg (HVW), sieht dies ähnlich: „Die Qualität unserer Spieler kann nur durch höhere und effektivere Trainingsumfänge verbessert werden. Hierzu gehören auch Trainingseinheiten am Vormittag.“ Deshalb will der HVW in Zusammenarbeit mit den Bundesligisten im Verbandsgebiet diese Thematik umsetzen. Gestartet wird das neue Konzept mit Beginn des kommenden Schuljahres in Bietigheim, wo künftig die Realschule im Aurain und die beiden Gymnasien im Ellental die Partnerschulen sind. „Eine Ausdehnung des Projekts auf die Standorte Balingen, Metzingen und Göppingen, wo unsere anderen Bundesligateams beheimatet sind, ist zeitnah angedacht“, blickt Hans Artschwager voraus. Der Handballverband Württemberg zählt schon seit vielen Jahren zu den leistungsstärksten Landesverbänden in Deutschland. Immer wieder haben Spielerinnen und Spieler aus dem Verbandsgebiet des HVW den Weg in die Nationalmannschaften des DHB gefunden. Dies ist sicherlich auch ein Verdienst der stets innovativen Arbeitsweisen der Leistungssportverantwortlichen im Verband. Auch jetzt macht sich der HVW wieder auf den Weg, Neuland zu betreten: Als Pilotverband im DHB widmet er sich der verbesserten Kooperation zwischen Schule und Leistungssport außerhalb von Internatsstrukturen. Zu diesem Zweck möchte der HVW an vier Standorten – gemeinsam mit den Bundesligisten in der Region und den Schulen vor Ort – die Zusammenarbeit intensivieren.

Das Konzept sieht vor, dass der HVW im Rahmen der verstärkten Kooperation zwischen Bundesligist, Verband und Schule ab dem Schuljahr 2012/2013 in zwei Zeitfenstern (Montagvormittag und Mittwochvormittag) zusätzliche Trainingseinheiten anbietet. Dies entspricht der Forderung des Jugendzertifikats der DKB Handball-Bundesliga, die ihre Vereine auffordert, innerhalb der Schulkooperationen mindestens vier Schulstunden als Vormittags-/Nachmittags-Trainingseinheiten durch einen verantwortlichen Vereinstrainer durchzuführen. Das Training am Montag findet an der Realschule im Aurain statt, am Mittwoch an den Gymnasien im Ellental. Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler der drei Partnerschulen, die Kaderathleten des Handballverbands Württemberg oder des Deutschen Handballbundes sind. Die Trainingseinheiten werden von A-Lizenz-Inhaber Severin Englmann geleitet. Die Schulen sind bemüht, die Zeitfenster unterrichtsfrei zu halten. Sollte Unterricht stattfinden, muss dieser anderweitig nachgeholt werden. Die Organisation dieses Nachführunterrichts obliegt den Schulen und dem HVW, die Kosten dafür trägt der Handballverband Württemberg.

Für Axel Kromer, den Landestrainer des HVW, ist das Projekt ein wichtiger Baustein in der Spitzensportförderung des württembergischen Nachwuchses. „Da unsere vielen leistungsstarken Vereine zu den klassischen Trainingszeiten in den frühen Abendstunden einen ansprechenden Trainingsumfang anbieten, ist es toll, dass wir durch die Kooperation Schulen und Verband nun weitere Trainingssektoren schaffen konnten, um die führende Position des HVW im bundesweiten Vergleich weiter zu festigen!“, sagt der Mössinger. „Wir sind froh und dankbar, dass unser Projekt vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, dem Verein der Freunde und Förderer des Handballs in Württemberg sowie dem Deutschen Handballbund unterstützt wird und es jetzt losgehen kann“, zeigt sich Hans Artschwager erleichtert, dass die Spitzensportförderung im HVW nun eine neue Dimension erreicht. Auswahlspielerinnen und Auswahlspieler, die Interesse an einem Wechsel auf eine der Partnerschulen haben, müssen sich zunächst mit Landestrainer Axel Kromer in Verbindung setzen, um die sportlichen Perspektiven abzusprechen. Die weitere Vorgehensweise erfolgt dann in enger Kooperation mit der HVW-Geschäftsstelle und der jeweiligen Schule.

Mehr Infos: www.hvw-online.org