Fußball | Pilotprojekt "Playing-Down"
  24.07.2024


Die körperliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen verläuft in der Regel nicht linear und sehr individuell. Deutlich kleinere und leichtere Kinder treffen im sportlichen Wettkampf einer Altersklasse oftmals auf größere und körperlich stärkere Jungen und Mädchen. Man spricht hier vom „relativen Alterseffekt“, der für den weiteren Verlauf einer sportlichen Entwicklung für spätentwickeltere Kinder deutliche Nachteile mit sich bringen kann. Das vielleicht prominenteste Beispiel ist der argentinische Weltmeister Lionel Messi, der aufgrund des verzögerten Wachstums erst spät sein extremes Talent entwickeln und perfektionieren konnte.

Die großen Unterschiede in der biologischen Reife führen im Jugendfußball vielfach zu Benachteiligungen – im Training wie im Spiel. Eine deutliche geringere Körpergröße bspw. verringert die Möglichkeit, sich im Zweikampf gegen biologisch ältere Gegenspielerinnen und -Spieler durchzusetzen. In der Folge verlieren Spätentwickler oft die Lust an zweikampfgeprägten Sportarten. Studien belegen eindeutig die geringere Chance für biologische jüngere Kinder, für Auswahlkader berücksichtigt zu werden. In Mannschaftssportarten betrifft dies in der Regel Kinder und Jugendliche, die in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres geboren werden.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) führt mit Beginn der aktuellen Spielzeit 2024/2025 in mehreren Landesverbänden ein Pilotprojekt durch, das sich an biologisch jüngere Fußballerinnen und Fußballer richtet. Ziel ist es, betroffenen Kindern zeitweise die Möglichkeit zu geben, in einer jüngeren Altersklasse zu spielen („Playing-Down“), um sich dort mit körperlich ähnlich entwickelten Kindern zu messen. Das Projekt wird wissenschaftlich vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Tübingen begleitet.

Mehr Infos: https://www.wuerttfv.de/news/dfb-pilotprojekt-playing-down/

Quelle: Württembergischer Fußballverband & Deutscher Fußball-Bund

Fußball | Pilotprojekt "Playing-Down"