Fortführung der Stuttgarter Sportentwicklung gestartet
13.11.2009
Im Oktober 2009 ist unter Regie des städtischen Sportamtes die Fortführung der Sportentwicklung Stuttgart gestartet, bei der in jedem Stadtbezirk Netzwerktreffen durchgeführt werden. Dabei treffen sich Vertreter von Sportvereinen, Schulen und Kindertagesstätten und weiteren Organisationen, um gemeinsam die Situation von Sport, Bewegung und Gesundheit in ihrem Stadtbezirk zu analysieren und Handlungsempfehlungen für die Zukunft zu entwickeln. Durch die Netzwerke soll in jedem Bezirk ein optimales Sport- und Bewegungsangebot für alle Altersgruppen in der Bevölkerung geschaffen werden.
Die Stuttgarter Sportentwicklung wird fortgesetzt.
Ausgangspunkt für die Sportentwicklung Stuttgart war eine Analyse des Instituts für Sportökonomie und Sportmanagement der Deutschen Sporthochschule Köln, die 2007 in der Landeshauptstadt durchgeführt wurde. Daraus ging hervor, dass die Stuttgarter am liebsten laufen (21 Prozent), Rad fahren (20 Prozent) oder schwimmen (19 Prozent). Für die Jüngeren ist der Sportverein mit großem Abstand der Ort, an dem sie ihren Sport am liebsten ausüben: Für 82 Prozent der bis zu 14-Jährigen trifft dies zu. Die Sportvereine nehmen daher auch eine wichtige Rolle in der Sportentwicklung ein.
Um die Angebote den Anforderungen anzupassen und damit langfristig ein hohes Maß an sportlicher Betätigung der Bevölkerung zu ermöglichen, geht das städtische Sportamt mit dem bezirksorientierten Ansatz und dem deutschlandweit einmaligen Projekt „Sportentwicklung Stuttgart“ neue Wege.
Die Vernetzung von Sportvereinen, Schulen, Kitas, Jugendhäusern, Senioreneinrichtungen und Organisationen aus dem Bereich Sport und Bewegung sollen Synergieeffekte schaffen. Konkret reicht das von Kooperationen bis hin zu gemeinsamen Angeboten und der Bildung von Leistungszentren oder Kindersportschulen.
Möglich wären überdies ein jährliches Fachtreffen in jedem Bezirk zur Weiterentwicklung des Themas „Sport und Bewegung“, neue Angebote zur gezielten Förderung von bewegungsauffälligen Kindern oder die Organisation eines Bezirkssport-festes zur Bewerbung der Angebote im Bezirk.
In den Pilotbezirken Stuttgart-West und Zuffenhausen wurden die Bedürfnisse bereits ermittelt und erste Netzwerke geknüpft. Die Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport, Dr. Susanne Eisenmann: „Mit dem Sportentwicklungsprozess Stuttgart haben wir Neuland betreten. Die Erfahrungen aus Stuttgart-West und Zuffenhausen waren für uns sehr lehrreich.“ Das Projekt geht nun in eine neue Runde. „Dazu wollen wir bis Ende 2010 Netzwerke für Bewegung in den Bezirken bilden, die auch einzelne Stadtbezirke mit einander verbinden. Das Sportamt soll dabei Initiator und Moderator sein“, so Dr. Eisenmann.
Die Stadt weitet das Projekt gemeinsam mit dem Institut für Kooperative Planung Stuttgart (IKPS) auf die restlichen 21 Stadtbezirke aus. Diese sind zusammengefasst zu acht Planungseinheiten. Vertreter aus Bad Cannstatt, Münster und Mühlhausen trafen sich bereits. Dabei zeigte sich, dass Einrichtungen oder Vereine ähnliche Bedürfnisse oder Sorgen haben. Neben finanziellen Mitteln fehlt es an ehrenamtlichen Helfern, bessere Information über die Angebote und einem Netzwerk, gerade für Kinder und ältere Menschen.
Günther Kuhnigk, Leiter des Sportamts, zeigt sich nach der ersten Sitzung in Bad Cannstatt zufrieden mit der bisherigen Resonanz und ist zuversichtlich, dass „durch die Sportentwicklung attraktive Ideen und Angebote für die Zukunft des Sports in der Gesamtstadt und insbesondere in den einzelnen Stadtbezirken entwickelt werden.“ Dass dies notwendig ist, zeigt die Untersuchung: Stuttgart ist zwar eine sehr aktive Stadt, in der 71 Prozent der Bevölkerung regelmäßig Sport treiben und jeder Dritte in einem der über 400 Sportvereine aktiv ist, aber die Möglichkeiten und die Bedürfnisse, sich zu bewegen, sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt haben. Dazu zählt vor allem der demografische Wandel, der immer mehr ältere Menschen aus Gesundheitsgründen Sport machen lässt sowie die zunehmenden Defizite in der Motorik und im Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen.