Filmfestival | Preise sind vergeben worden
19.07.2020
Die Gewinner*innen des 19. NaturVision Filmfestivals stehen fest. Statt einer Preisverleihungsgala im Kino gab es den PreisRegen in vier Clips, in denen Moderatorin Dana Hoffmann die Preisträger*innen verkündet und die Filme in kurzen Trailern vorstellt. Die Clips und die Gewinnerfilme sind bis 23. Juli 2020 auf NaturVision ONLINE zu sehen.
Kurzweilig und der Online Version des NaturVision Filmfestivals angepasst, wurden am Sonntag (19. Juli 2020) in einzelnen Clips – dem PreisRegen – die Preisträger*innen des diesjährigen Festivals verkündet und zahlreiche Videobotschaften der glücklichen Gewinner*innen eingespielt.
So freut sich der Schweizer Regisseur Roman Droux, dessen Film Der Bär in mir mit dem Deutschen Wildlife Filmpreis ausgezeichnet wurde, über die Begründung der Jury, in der es heißt, dass der „Film nachdenklich macht und anregt, das Verhältnis von Mensch und Tier zu hinterfragen.“ (Preisstifter: Stadt Ludwigsburg).
Der Deutsche Filmpreis Biodiversität geht an Die Wälder des Nordens von Kevin McMahon. Die borealen Wälder sind entscheidend fürs Weltklima, doch die Eingriffe des Menschen gefährden diese wenig beachtete Region der Erde. (Preisstifter: HAHN + KOLB)
Eine gefährliche Folge der Erderwärmung ist die zunehmende Überflutung ganzer Landstriche. Die Wissenschaftsdokumentation 66 Meter von Max Mönch und Alexander Lahl macht den Zuschauer*innen komplexe Sachverhalte einfach verständlich. Die Jury würdigte diese Leistung mit dem Deutschen Umwelt- und Nachhaltigkeitsfilmpreis. (Preisstifter: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg) In dieser Kategorie wurde zudem eine Special Mention vergeben: Green Warriors: Paraguay‘s Poisoned Fields von Martin Boudot gelingt es, einer Dorfgemeinschaft, die gegen den krankmachenden Pestizideinsatz eines Großkonzerns auf Sojafeldern kämpft, eine Stimme zu geben.
Den NaturVision Kamerapreis teilen sich in diesem Jahr Libellen – Funkelnde Jäger – hier bestechen vor allem die Nah- und Makroaufnahmen von Kameramann Kevin Flay – und The Elephant Queen von Victoria Stone und Mark Deeble, ein klassischer Tierfilm, der sich durch die besonders ästhetische und phantasievolle Bildgestaltung auszeichnet.
Neben der Kamerakunst macht das Storytelling gelungene Natur- und Umweltfilme aus. Auch hier haben gleich zwei Filme die Jury besonders beeindruckt. Der Preis NaturVision Beste Story geht an Das Lied der Gibbons von Mark Fletcher. Der Lebensraum dieser Menschenaffen wurde so sehr zerschnitten, dass sie sich nicht mehr zur Paarung finden und zum Aussterben verurteilt sind. Engagierte Forscher versuchen, mit einer Art „Partnersuchapp“ Hilfe zu leisten. Mit einer Special Mention in dieser Kategorie wurde Bamboo Stories von Shaheen Dill-Riaz bedacht – ein poetischer Film, der sich mit dem Schicksal der Holzflößer in den Bambuswäldern Bangladeschs befasst.
Sehr gespannt ist die Hauptjury jedes Jahr auf den Filmemachernachwuchs. 2020 darf sich Regisseur George Pretty über den NaturVision Newcomerfilmpreis freuen. (Preisstifterin: dieUmweltDruckerei) Die Jury begeisterte die emotionale Sogwirkung, die sein Schwarz-Weiss-Film Life on the rocks entwickelt. June Nelson erzählt im Film von den gemeinsamen Jahren mit ihrem Mann, dem Vogelforscher Bryan Nelson, auf einem entlegenen Felsen im Meer – und schafft gleichzeitig ein universelles Statement gegen die Zerstörung von Lebensräumen. Eine Special Mention in der Newcomer-Kategorie erhält Oliver Bruck für seinen vielschichtigen Film Exploring Hans Hass, mit dem es ihm gelingt, den Menschen Hans Hass hinter der Fassade des berühmten Tauchers und Medienstars zu entdecken.
Auch die Kinderjury von NaturVision entschied sich für zwei Preisträger: So zeichneten die Schülerinnen den ebenso lehrreichen wie lustigen Film Die verrückte Welt der Hörnchen von Yann Sochaczewski mit dem NaturVision Kinderfilmpreis aus. (Preissstifter: Wiedeking Stiftung) Ben Wolters Anna und der wilde Wald, in dem Tierreporterin Anna sich im Bayerischen Wald auf die Suche nach Wölfen macht, erhielt eine Special Mention.
Die Jugendjury war fasziniert von dem Kurzfilm The Beauty von Pascal Schelbli, der den Zuschauern mit eindrucksvollen Visual Effects das Thema Meeresverschmutzung nahebringt. Aber auch der Film Anders Essen: Das Experiment von Kurt Langbein und Andrea Ernst, der realitätsnah zeigt, wie jeder einzelne durch die Veränderung seines Essverhaltens Ökosysteme schützen kann, begeisterte die Jugendlichen. So teilen sich nun diese beiden Filme den NaturVision Preis der Jugendjury. (Preisstifter: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg)
Zum dritten Mal vergibt NaturVision den NaturVision Kurzfilmpreis, gestiftet von der Audi Stiftung für Umwelt. Gewonnen hat den Wettbewerb, der 2020 unter dem Motto „Waldgeflüster“ stand, Traces von Sébastien Pins, der leise und poetisch die Geschichte eines Holzfällers erzählt. Die Kurzfilmjury würdigte auch The Flying Gold of Arabuko mit einem Special Mention. Der Film von John Davies taucht ein in die Geschichte eines illegalen kenianischen Holzfällers und Wilderers, der zum Schmetterlingszüchter wird.
Um nachhaltige Landwirtschaft, Liebe zu den Tieren und Respekt vor dem Boden geht es in dem Film Aus Liebe zum Überleben von Bertram Verhaag. Er darf sich über den NaturVision Filmpreis Bayern freuen.
Auf zwei Preisverleihungen dürfen die Besucher*innen von NaturVision ONLINE noch gespannt sein: Am Donnerstagabend, 23. Juli 2020 – zum Abschluss des einwöchigen Festivals – werden bei einem letzten PreisRegen die Gewinner des Publikumspreises und des Filmmusikpreises verkündet.
Sport ist im Festival-Programm vertreten
Unter den über 70 Natur- und Umweltfilmen des Festivals spielt auch der Sport eine Rolle. Zum Thema Sport und Politik kann man zum Beispiel in Geheimes Katar – Ein Emirat auf WM-Kurs erfahren, welche Auswirkungen die Vorbereitungen der Fußballweltmeisterschaft in Katar haben. Im anschließenden Gespräch mit Matthias Müller vom Sportkreis Ludwigsburg wird der Bezug zu Deutschland diskutiert. Der Film Dirty Games sorgte schon bei seinem Erscheinen für Aufregung, da er hinter die Kulissen der schillernden Sportfassade blickt. Im Gespräch mit Regisseur Benjamin Best erfährt man, was sein Film bislang ausgelöst hat. Zu sehen sind bis zum Ende des Festivals die folgenden Filme:
- Dirty Games
- For Forest
- Geheimes Katar
- Nowitzki
- Paddle for your Planet
- Putins Spiele
„Es war uns sehr wichtig, möglichst viel echtes Festivalfeeling in NaturVision ONLINE zu packen. Wenn wir die Zuschauer*innen schon nicht im Kino oder auf dem Arsenalplatz begrüßen können, wünschen wir uns, dass sie zu Hause richtig in den NaturVision Kosmos eintauchen“, sagt Anne Litz, die u.a. für die Organisation der kostenfreien Open Area zuständig ist. Neben den Filmen mit Sportbezug kommen auch Experten zu Wort wie Matthias Müller, der Präsident des Sportkreises Ludwigsburg. Mit NaturVision ONLINE können sich die Zuschauer*innen noch bis zum 23. Juli das spezielle Festivalfeeling nach Hause ins Wohnzimmer holen. Vom Kurzfilm über vierzigminütige Filme zu Wildlife oder Umweltthemen bis hin zu abendfüllenden Dokumentationen ist alles im Programm geboten. So kann man sich zu Hause sein ganz individuelles Kinoerlebnis gestalten.
Das NaturVision Filmfestival wird veranstaltet von der Earth Vision UG; Mitveranstalter sind die Film & Medienfestival gGmbH, die Stadt Ludwigsburg sowie das Central Filmtheater. Gefördert wird das Festival vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, von der Filmförderung BadenWürttemberg und der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg. Zu den Partnern und Unterstützern gehören die HAHN&KOLB GmbH, AUDI Stiftung für Umwelt, dieUmweltdruckerei, die IBA’27, die SportRegion Stuttgart, die Wohnungsbau Ludwigsburg, die Stadtwerke Ludwigsburg, die Kreissparkasse Ludwigsburg und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart. Medienpartner sind ARTE Magazin, Moritz, LIFT, forum nachhaltig wirtschaften, bioNachrichten, Hallo Ludwigsburg, epd Film, mybetter.world.
Mehr Infos: https://natur-vision.de/de/festival/gelaende/
Quelle: NaturVision Filmfestival