DOSB | Beitragsanpassung und Quotenregelung
02.12.2023
Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Weikert, hat in seiner Rede auf der DOSB-Mitgliederversammlung am Samstag (2. Dezember 2023) Wertschätzung für den Sport und die Menschen im Sport eingefordert. Die Politik, die in Frankfurt am Main durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser und den hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein prominent vertreten war, forderte Weikert zu mehr Verlässlichkeit bei der Umsetzung von Großprojekten wie dem Sportentwicklungsplan und der Leistungssportreform auf.
Die Mitgliederversammlung hat einstimmig die „Frankfurter Erklärung“ verabschiedet. Damit beauftragten die Delegierten den DOSB, den im Juli offiziell gestarteten Dialogprozess „DEINE IDEEN. DEINE SPIELE.“ zu einer möglichen Olympiabewerbung im nächsten Jahr fortzusetzen und mit der Erarbeitung eines konkreten Konzeptes zu beginnen. Dieses soll im Sommer 2024 vorgestellt werden. Die Frankfurter Erklärung bündelt die seit Juli in den Befragungen, Dialogforen sowie im digitalen Bereich gesammelten Erwartungen, Wünsche und Kritik der Bevölkerung. Sieben Prämissen bilden nunmehr für den DOSB die gesellschaftlichen Leitplanken für die Erstellung eines Bewerbungskonzepts.
Die Versammlung stimmte einer Beitragsanpassung in Höhe von 5 Cent pro Mitglied pro Jahr zu, um ein strukturelles Defizit aufgrund von Kostensteigerungen und Inflation im DOSB-Haushalt ab 2025 abzuwenden. Letztmals war der Beitrag 2009 angehoben worden. In einem Paket von insgesamt 27 Satzungsänderungen verabschiedeten die Delegierten unter anderem eine verpflichtende Regelung zur Einhaltung der prozentualen Beteiligung von Männern und Frauen bei der Entsendung der Delegierten zur Mitgliederversammlung. Ab 2026 muss jedes Geschlecht zu mindestens 30 Prozent bei den Delegierten einer Mitgliedsorganisation vertreten sein, ansonsten droht eine Reduktion der Stimmrechte. Ein weiterer Antrag zur Änderung der Satzung hatte zum Inhalt gehabt, eine ad-hoc-Kommission einzurichten, die über Höhe und Ausgestaltung einer möglichen Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Präsidiumsmitglieder beraten sollte. Damit solle jede*r, unabhängig von Alter oder beruflichem Background, die Möglichkeit erhalten, ein derart zeitaufwändiges Ehrenamt auszufüllen. Nach Beratungen mit den Mitgliedsorganisationen wurde der Antrag zurückgezogen, die Debatte sei wichtig, benötige aber noch mehr Zeit auf der Suche nach einer guten Lösung. Stattdessen soll nun gemeinsam mit Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen für die Mitgliederversammlung 2024 einen Vorschlag vorgelegt werden.
Zukunftsplan Safe Sport verabschiedet
Den Zukunftsplan Safe Sport verabschiedeten die Delegierten einstimmig. Der Zukunftsplan bildet die Gesamtstrategie des DOSB zum Schutz vor Gewalt im Sport und beinhaltet Ziele und Maßnahmen, die in den nächsten zehn Jahren umgesetzt werden sollen.
Zu den weiteren inhaltlichen Themen der Mitgliederversammlung zählten die die Restrukturierung der Steuerung und Förderung im Leistungssport, die Rahmenrichtlinien für Athletenvertreter*innen und Eckpunkte für einen Entwicklungsplan Sport.
Neben dem Bericht der Ethikkommission wurde der Mitgliederversammlung erstmals auch der Bericht der DOSB-Menschenrechtsbeirats vorgelegt. Der Beiratsvorsitzende Prof. Dr. Joachim Rücker kündigte hierzu eine erste Fassung einer DOSB-Menschenrechts-Policy an, die im Vorfeld des 75-jährigen Jubiläums der UN-Menschenrechtscharta am 10. Dezember 2023 veröffentlicht wird. Die nächste DOSB-Mitgliederversammlung findet am 7. Dezember 2024 in Saarbrücken.
Mehr Infos: https://www.dosb.de/sonderseiten/news/news-detail/news/dosb-mitgliederversammlung-weikert-fordert-wertschaetzung-fuer-den-sport
Quelle: Deutscher Olympische Sportbund