Bob-Club Stuttgart Solitude hat Olympiasiegerin Kiriasis an Bord
  17.04.2013


Kaum gegründet und schon in den weltweiten Schlagzeilen. Der neu ins Leben gerufene Bob-Club Stuttgart Solitude hat mit Sandra Kiriasis die erfolgreichste Bobpilotin aller Zeiten unter Vertrag genommen. Damit ist das Ziel vor Beginn der neuen, olympischen Wintersaison schon im Frühling klar: In Sotschi kämpfen die Schwaben mit ihrem neuen Aushängeschild um olympisches Edelmetall. Immerhin kommt die gebürtige Dresdnerin mit der Empfehlung ihres 45. Weltcup-Sieges, der ausgerechnet bei der olympischen Generalprobe im russischen „Sliding Center Sanki“ im Februar gelang. Ein Jahr vor den Spielen in der Schwarzmeer-Metropole siegte sie dort mit Anschieberin Franziska Bertels, die ab sofort ebenfalls zum Team Kiriasis gehört. Damit hat sie neben Petra Lammert, 2009 in Turin Hallen-Europameisterin im Kugelstoßen, und Berit Wiacker gleich drei starke Partnerinnen an Ihrer Seite.

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Olympiasiegerin Sandra Kiriasis vor der Gründungsstätte des neuen Clubs.

Der Bob-Club Stuttgart Soliltude wurde am 6. März 2013 im gleichnamigen Schloss gegründet. Präsident ist der ehemalige Bobfahrer der deutschen Nationalmannschaft Prof. Dr. Jochen Buck (Geislingen), der heutige Inhaber des Institut für forensisches Sachverständigenwesen (IfoSA) in München. Als Vizepräsidenten wurden der Unternehmer Gerhard Binder (Böhmenkirch) und der Manager des Bobweltmeisters von 2011 Manuel Machata (Berchtesgaden), Axel Watter (Filderstadt), gewählt. Watter ist Vorstand für Sport und Marketing. Für die Finanzen ist der Kanzler der Hochschule Nürtingen a.D. Roland Bosch (Nürtingen) zuständig. Vereins Justiziar ist der ehemalige Bobpilot Peter Grimm (München). Dr. med. Andreas Schuler (Geislingen) ist Vorstand und Vereinsarzt. Weitere Vorstandsmitglieder sind der Unternehmer Ottmar Binder (Böhmenkirch), Dr. Axel Munz (München), Inhaber von Angermaier Trachten, der Stuttgarter Gastronom Jörg Mink (Restaurant Schloss Solitude/ die Linde) sowie Johannes-Michael Menz (Ingolstadt).

„Wir müssen für die olympische Saison noch einmal alle Kräfte bündeln, alle Reserven mobilisieren und vor allem hart trainieren“, sagte die Rekordweltmeisterin, die 2006 in Turin bereits ganz oben auf dem olympischen Treppchen stand. Doch die Konkurrenz-Situation ist nicht mehr mit 2006 vergleichbar. Die Nordamerikanerinnen mit Kanadas Olympiasiegerin und Weltmeisterin Kailli Humphries, die auch den Gesamtweltcup gewann, sowie den Amerikanerinnen Elana Meyers oder Jazmine Fenlator, die teilweise Sprint-Olympiasiegerinnen auf dem Schlitten haben, sind genauso Sieganwärterinnen wie die deutschen Konkurrentinnen Cathleen Martini und Anja Schneiderheinze.

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Die Macher blicken in eine optimistische Bob-Zukunft.

„Sotschi wird mit Sicherheit mein Abschied von den Olympischen Spielen werden. Und bei meiner dann vierten Olympia-Teilnahme will ich mich mit meinem Team so gut wie möglich verkaufen. Dass wir noch siegfähig sind und selbst auf den sogenannten Starterbahnen noch konkurrenzfähig sind, hat der Erfolg bei der Europameisterschaft in Innsbruck gezeigt, wo wir im parallel ausgetragenen Weltcup die spurtstarken Kanadierinnen und die Ami-Duos sensationell bezwingen konnten, das hat uns nochmal richtig gepusht“, meinte Kiriasis, die von 2003 bis 2011 neun Mal hintereinander den Gesamt-Weltcup gewann. Zudem holte die ehemalige Rodlerin, die als beste Frau an den Lenkseilen gilt, neben drei WM-Titeln im Zweierbob noch sechs EM-Siege.