Auszeichnung | Preis der WLSB-Sportstiftung geht an Goju-Jutsu Union
03.04.2017
Die Vertreter der Goju-Jutsu Union Vaihingen freuen sich gemeinsam mit Burkhard Wittmacher, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, der die Laudatio gehalten hat, sowie WLSB-Präsident Andreas Felchle.
Die Preisverleihung 2017 der WLSB-Sportstiftung wurde im Haus des Sports „SpOrt Stuttgart“ in Stuttgart-Bad Cannstatt durchgeführt. In der Kategorie „Soziale Kompetenz“ gingen die Preise an die Goju-Jutsu Union Vaihingen sowie die Fastbreaker Handicap Karlsruhe, bei denen Hans-Peter Benninger aus Asperg (Gründer des 1. Billard-Club Ludwigsburg) mitspielt.
Die vielfältigen Aufgaben moderner Sportvereine zu beschreiben ist nicht mit einem Wort erledigt. Im Wettkampfsport bieten sie die Möglichkeiten des gegenseitigen sich Messens, im Breiten- und Freizeitsport fördern sie Gesundheit und Wohlbefinden. Sie sorgen dafür, dass die Gesellschaft in Schwung bleibt. Doch die 5700 Sportvereine des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) bieten nicht nur Sport und Bewegung an, sie vermitteln auch Werte wie Teamgeist und Fair Play. "Unsere Sportvereine sind eine der wichtigsten gesellschaftlichen Akteure in den Kommunen", lobt WLSB-Präsident Andreas Felchle. Wie aktiv und kreativ die Verantwortlichen vor Ort sind, zeigte sich wieder bei den Bewerbungen um die Förderpreise der WLSB-Sportstiftung. Diese Stiftung, 2009 ins Leben gerufen, will neben der öffentlichen Förderung den Vereinen ein weitere Unterstützung zukommen lassen.
Neben den drei Kategorien "Ehrenamtliches Engagement", "Kooperationsmodelle" sowie "Umwelt und Ressourcen" kam in diesem Jahr noch eine vierte hinzu: "Soziale Kompetenz". Knapp 100 Projekte wurden einegereicht und stellten die Jury vor eine schwere Entscheidung. "Wie in den Vorjahren waren wir vom hohen Niveau der vielen Bewerbungen angetan", sagte Andreas Felchle, der bei der Feierstunde am Freitag im SpOrt Stuttgart den Stiftungsvorsitzenden Klaus Tappeser vertrat. Der WLSB-Präsident dankte den Stiftern Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren, der Firma Alfred Kärcher GmbH & Co. KG. und der WLSB-Sportstiftung sowie dem neuen Partner Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, die jeweils 5000 Euro für die Gewinner zur Verfügung stellten.
Das Gesundheits- und Rehasportangebot des Goju-Jutsu Union Vaihingen unterscheidet sich inhaltlich kaum von dem anderer Kampfsport-Vereine. Trotzdem unterscheidet sich der 2011 gegründete Verein durch seine Mitglieder von anderen. "Bei uns geht es sanft zu", sagt Vorsitzender Achim Haubennestel. Der Grund: Die Sportler sind psychisch krank. "Wir haben ein riesiges Spektrum", beschreibt Haubennestel, "am bekanntesten sind Depressionen und Burnout." Integration und Inklusion aller Mitglieder steht deshalb an oberster Stelle. An vorderster Stelle steht der Spaß, alle nehmen ohne Zwang teil. "Jeder macht das, was er kann", erklärt Haubennestel, "es gibt keine Ausgrenzung." Deshalb drehe sich in den Übungsstunden das meiste um Entspannung. Bei Tai Chi Chuan, Qi Gong, Yoga und Material Arts - alles gehe ins meditative, in Formen. "Wir machen keine Kämpfe mit Partnern." Trotzdem haben Haubennestel und seine Mitstreiter ein großes Ziel: Im kommenden Jahr möchten sie mit einem Team an den Kampfsport-Games teilnehmen. Bedeutet dies keinen Widerspruch? Sind Wettkämpfe nicht Stress? "Nicht unbedingt", sagt Haubennestel, "Wettkämpfe sind auch Motivation." Über allem stehe das Gemeinschaftserlebnis.
Burkhard Wittmacher, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Esslingen-Nürtingen, hob in seiner Laudatio hervor: "Die Verbindung von Kunst und Kampf gelingt bei der Goju-Jutsu-Union auf ganz hervorragende Weise." Der Preis in der Kategorie "Soziale Kompetenz" wurde geteilt und geht je zur Hälfte an Goju-Jutsu Union Vaihingen und die Fastbreakes Handicap Karlsruhe.
Mehr Infos: www.wlsb.de/geschaeftsstelle-stellenangebote-gremien-mitglied-werden/wlsb-sportstiftung
Text: Klaus-Eckhard Jost | Foto: WLSB