Ausbildungsplätze für Spitzensportler bei Landespolizei
  04.09.2014


Mit Fördermitteln von insgesamt einer halben Million Euro im nächsten Doppelhaushalt 2015/16 sollen zunächst zehn Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern die Möglichkeit bekommen, bei der Polizei einen Ausbildungsplatz anzunehmen, der sich mit ihrem Hochleistungssport vereinbaren lässt. Diese Entscheidung gaben der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Claus Schmiedel, und Innenminister Reinhold Gall (SPD) vor der Landespresse in Stuttgart bekannt. „Wir legen einen entscheidenden Grundstein für die Spitzensportförderung in der Polizei und verbessern die beruflichen Perspektiven für unsere Top-Athleten“, erklärte Schmiedel zur Begründung der Maßnahme. Die Polizei des Landes werde dann auf dieser Basis ein Konzept zur Förderung der Sportlerinnen und Sportler entwickeln, das ab 2015 umgesetzt werden soll. „Es wird leider oft vergessen, dass Spitzensport zu betreiben sehr zeitaufwändig und in der Wettbewerbsphase ein Vollzeitjob ist, von dem nur wenige Top-Athleten ihren Lebensunterhalt bestreiten können“, sagte Innenminister Gall. Mit der geplanten Förderung erhielten Spitzensportler aus dem Land nun die Möglichkeit, sportliche und berufliche Karriere in Einklang zu bringen. Gall bezeichnete die Initiative zudem als „ein wichtiges Signal für junge Athletinnen und Athleten, die eine berufliche Karriere parallel zu ihrer sportlichen Laufbahn anstreben."

Ulrich Derad, Hauptgeschäftsführer des Landessportverbandes Baden-Württemberg, würdigte die Finanzspritze für Spitzensportlerausbildung bei der Polizei als vorbildlichen Schritt, der auch in anderen Bereichen Schule machen könne. „Spitzensportlerinnen und Spitzensportler in Baden-Württemberg erhalten jetzt dank der Förderung die Chance, ihren Sport und den attraktiven Beruf im Polizeidienst unter einen Hut zu bekommen. Das ist ein toller erster Schritt. Jetzt gilt es die nächsten in der Ausarbeitung des Programms zu machen - und zwar gemeinsam mit den Athleten und Trainern“, sagte Derad. Die Förderung von dualen Karrieren im Sport sei ein zentrales Anliegen des Landessportverbandes. Der Präsident des Schwäbischen Turnerbundes Wolfgang Drexler, zugleich Landtagsvizepräsident, machte deutlich, dass man sich auch in anderen Bereichen für gute Arbeitsbedingungen von Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern einsetzen werde. „Wir hoffen, dass sich nicht nur die Polizei, sondern die gesamte Landesverwaltung nach und nach zu Partnerbetrieben des Spitzensports weiterentwickelt. Wichtig ist hierbei vor allen Dingen, dass die Förder-Programme so flexibel wie möglich gehalten werden, um optimales Training und erfolgreiche Wettkämpfe zu gewährleisten. Nur so kommen auch trainingsintensive Sportarten wie zum Beispiel Gerätturnen und Rhythmische Sportgymnastik in den Genuss dieser Vorteile. Und in diese Richtung muss trotz des neuen Angebots der Landespolizei in Zukunft sicher noch einiges getan werden“, meinte Drexler.