Liebe Leserinnen und Leser,
die Überschriften, die die Suchmaschine Google ausspuckt, wenn man dort nach der Leichtathletik-WM 1993 sucht, sind die folgenden: „Die beste WM aller Zeiten“, „Das Stuttgarter Publikum setzte Maßstäbe“ oder auch „Große Stimmung in Stuttgart“. Das zeigt: Die Titelkämpfe in der heutigen Mercedes-Benz Arena in Stuttgart-Bad Cannstatt, die damals frisch von Neckarstadion in Gottlieb-Daimler-Stadion umbenannt worden war, gelten bis heute als Synonym für ein gelungenes sportliches Großevent. In diesem Zusammenhang ist auch ein Zitat von August Kirsch im Gedächtnis geblieben: „Es gab bei dieser WM keine Verlierer.“ Was der Präsident des Organisationskomitees damit meinte: Das Publikum im Talkessel jubelte nicht nur den Weltmeistern zu – sondern auch denen, die als Außenseiter an den Start gegangen waren, und denen, die im Kampf um den Titel hauchdünn unterlegen waren.
An diese euphorischen Tage zwischen 13. und 22. August 1993 erinnert in dieser Woche unsere Serie ZEITREISE. Der Beitrag dort ist passenderweise auch mit dem berühmten Zitat von August Kirsch überschrieben. Die Reihe ZEITREISE auf der Internetseite der SportRegion Stuttgart erzählt einmal pro Woche eine Geschichte aus der Geschichte des Sports – passend zum diesjährigen Jahresmotto SPORT IM WANDEL. Der Rückblick auf die Leichtathletik-WM im Sommer 1993 passt auch deshalb so gut in diese Jahreszeit, weil mit dem Frühjahrsbeginn auch die Zahl der Leichtathletik-Veranstaltungen, die in der Region unter freiem Himmel stattfinden, wieder kontinuierlich steigt. Für das kommende Wochenende sind beispielsweise die Baden-Württembergischen Meisterschaften in den Langstreckenläufen vorgesehen. Und die sollen auch tatsächlich stattfinden, obwohl es am Wochenende zugegebenermaßen nicht gerade nach Frühlingsanfang ausgesehen hat.
Wo die Saison in den Freiluftsportarten gerade erst beginnt, geht sie in den Winterdisziplinen langsam dem Ende zu. In der Eishockey-Spitzenliga DEL ist am Sonntag beispielsweise der letzte Spieltag der Hauptrunde ausgetragen worden. Damit geht auch die erste DEL-Saison zu Ende, in der ein Team aus der Region Stuttgart der Eliteklasse des deutschen Eishockeys angehört. Die Bietigheim Steelers haben in ihrer Premierensaison allen Widrigkeiten getrotzt: Sie waren als Abstiegskandidat Nummer eins in die Saison gestartet, hatten nach dem Jahreswechsel mit einigen Corona-Infektionen zu kämpfen und standen eine ganze Weile lang am Tabellenende. Doch das Team hat eine tolle Moral gezeigt und wurde dafür belohnt: Nach einer starken Aufholjagd und einigen Überraschungserfolgen durften die Steelers bis vor wenigen Tagen sogar noch von der Qualifikation für die Pre-Play-Offs träumen. Diese Sensation ist zwar ausgeblieben (in der letzten Spielwoche machten sich die Strapazen der vergangenen Monate bei den Bietigheimern dann doch bemerkbar); der Verbleib in der DEL kann jedoch als großer Erfolg verbucht werden. Entsprechend feierten die Fans das Team und vor allem die beiden scheidenden Routiniers René Schoofs und Matt McKnight im letzten Heimspiel am Freitagabend auch unabhängig vom Ergebnis. Denn die 1:9-Heimniederlage gegen die Kölner Haie war am Ende einer solchen Saison wirklich nur ein Randaspekt.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Team der SportRegion Stuttgart
Foto: Pressefoto Baumann