Liebe Leserinnen und Leser,
das gewählte Stadtoberhaupt von Bietigheim-Bissingen ist der Oberbürgermeister Jürgen Kessing. Es gibt im Ellental aber noch einen anderen, der „Bürgermeister“ genannt wird. Die Rede ist von dem Mann, der auf unserem Aufmacherbild zu sehen ist: René Schoofs. Der in Esslingen geborene Eishockey-Spieler spielt seit rund zwei Jahrzehnten für die Bietigheim Steelers. Sein Debüt für die Profimannschaft des SC Bietigheim-Bissingen gab er in der Saison 2001/02. Seitdem hat er am eigenen Leib erfahren, was SPORT IM WANDEL – das aktuelle Jahresmotto der SportRegion Stuttgart – im Einzelnen bedeuten kann. Alleine die letzten Jahre waren eine Achterbahnfahrt für ihn und seine Steelers: Noch im Sommer 2020 bestand die akute Gefahr, dass den Bietigheimern die Lizenz für die DEL 2 verwehrt werden könnte. Keine zwölf Monate später dann die 180-Grad-Wende, als die Steelers sensationell die Zweitliga-Meisterschaft beim haushohen Favoriten in Kassel feierten und den Aufstieg in die DEL perfekt machten. Über diese und weitere Erlebnisse seiner bemerkenswerten Karriere spricht René Schoofs in der jüngsten Ausgabe von DIE STIMME DES SPORTS, dem Podcast der SportRegion Stuttgart. Reinhören lohnt sich!
In der DEL waren die Steelers zuletzt das Team der Stunde: Vom 23. Dezember 2021 bis zum 5. Januar 2022 gelangen den Bietigheimern fünf Siege in Serie. Dann stoppte sie ein Gegner, der nicht in derselben Liga spielt: das Coronavirus. Nachdem es in der Mannschaft zu Infektionen gekommen war, hatte das Gesundheitsamt einen Teil des Kaders unter Quarantäne gestellt. Am Freitag meldeten sich die Steelers in der DEL zurück, wenn auch mit reduziertem Aufgebot. Das wichtige Auswärtsspiel bei den Augsburger Panthern ging mit 1:3 verloren. Auch in anderen Sportarten wirbelt das Virus weiterhin den Spielplan durcheinander. So waren am Wochenende die Wasserballer vom SV Ludwigsburg von einer Spielabsage betroffen. Ihr Bundesliga-Heimauftritt gegen den OSC Potsdam fiel ins Wasser, weil bei den Potsdamern einige Akteure in Quarantäne sind.
Mit Blick auf diese Entwicklungen sind auch in dieser Woche die Veranstaltungshinweise zumindest mit kleinem Vorbehalt zu sehen. Wobei, was ist denn dieser Tage überhaupt gewiss? Sogar eine alte Fußballphrase wie „Ein Spiel dauert 90 Minuten“ scheint nur noch eingeschränkt zu gelten. So pfiff in der vergangenen Woche beim Afrika-Cup, der aktuell in Kamerun ausgespielt wird, der Unparteiische das Duell zwischen Tunesien und Mali gleich zweimal zu früh ab. Zuerst nach 85 Minuten – da fiel der Irrtum aber schnell auf und die Partie ging nach kurzer Pause weiter. Nach 89:45 Minuten war dann aber endgültig Schluss, obwohl beim knappen Spielstand von 0:1 alle Beteiligten mit einer Nachspielzeit rechneten. Der Protest der unterlegenen Tunesier im Nachgang blieb derweil erfolglos (https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/schiedsrichter-eklat-bei-afrika-cup-wer-tickt-hier-nicht-richtig-17732466.html). Das Fußball-Regelwerk zeigt sich in diesem Punkt erbarmungslos. In den Anweisungen zur Regel sieben heißt es: Mit der Festlegung der Spielzeit trifft der Schiedsrichter eine Tatsachenentscheidung.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Team der SportRegion Stuttgart
Foto: Pressefoto Baumann