Liebe Leserinnen und Leser,
SPORT IM WANDEL lautet 2022 das Jahresmotto der SportRegion Stuttgart. Mit einer Sportart, bei der dieser Wandel besonders augenscheinlich ist, beschäftigt sich in dieser Woche unsere Rubrik ZEITREISE: Es geht ums Skispringen. Bei YouTube lässt sich zum Beispiel noch mühelos der Sprung finden, mit dem sich Jens Weißflog bei den Olympischen Spielen 1984 in Sarajewo die Goldmedaille holte (https://www.youtube.com/watch?v=QOt2H-Of49o). Dass sich in der Disziplin seitdem eine Menge getan hat, lässt sich ohne große Fachexpertise feststellen – dazu reicht es schon, wenn man in der Zeit zwischen den Jahren einmal bei der TV-Übertragung der Vierschanzentournee zugschaut hat. Eine der größten Veränderungen wird dabei dem Schweden Jan Boklöv zugeschrieben, der Mitte der 1980er-Jahre den heute gebräuchlichen V-Stil erfand. Die Innovation resultierte angeblich aus einem Zufall: Boklöv behauptet bis heute, die Vorteile der Sprungtechnik bei einem Absprungfehler im Training entdeckt zu haben.
Auch wenn man im Stuttgarter Umland kein hochalpines Gelände findet, so ist das Skispringen durchaus auch in unseren Breiten heimisch. Und das mit großem Erfolg: Der SC Degenfeld aus dem gleichnamigen Stadtteil von Schwäbisch Gmünd brachte sogar die erste Olympiasiegerin der Skisprung-Geschichte hervor, Carina Vogt gewann 2014 in Sotschi den erstmals ausgetragenen Wettbewerb der Frauen. In Janne Holz hat der Club nun den nächsten Rohdiamanten in seinen Reihen. Der 14 Jahre alte Waiblinger war zuletzt auch Protagonist einer Sportschau-Reportage; der Beitrag über ihn ist in der ARD-Mediathek zu finden (https://www.sportregion-stuttgart.de/kommunikation/details/news/ard-mediathek-portraet-des-skispringers-janne-holz).
Eine Erfolgsgeschichte für die Region Stuttgart scheint auch zunehmend die Wahl zum Welttrainer des Jahres zu werden, die der Fußball-Weltverband FIFA alljährlich vornimmt. 2019 und 2020 ging die Auszeichnung an einen gebürtigen Stuttgarter: an Jürgen Klopp, den Chefcoach des englischen Traditionsvereins FC Liverpool. Der Preisträger für 2021 wurde dieser Tage benannt: Es ist Thomas Tuchel, aktuell beim Liverpooler Ligarivalen FC Chelsea unter Vertrag. Und auch Tuchel kann einschlägige Drähte in die Landeshauptstadt vorweisen. Von 1992 bis 1994 schnürte er die Fußballstiefel für die Stuttgarter Kickers (siehe Foto oben), von 2000 bis 2006 war Tuchel Juniorentrainer beim VfB. Und wie mehrere Medien anlässlich seiner Wahl zum Welttrainer herausgefunden haben, kellnerte er während seines BWL-Studiums im damaligen Szeneclub Radio-Bar. So kann’s also gehen: Einst bediente Tuchel den Durst der Partygänger am Stuttgarter Rotebühlplatz – und heute den Erfolgshunger der Kicker an der Londoner Stamford Bridge (https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.die-wurzeln-des-startrainers-thomas-tuchel-ueber-degerloch-die-radio-bar-und-cannstatt-nach-paris.0a2047b7-2038-49d8-b1d2-52f88726300c.html).
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Team der SportRegion Stuttgart
Foto: Pressefoto Baumann