Liebe Leserinnen und Leser,
alle vier Jahre wird im Zeichen der fünf Ringe die Vielfalt des Sports zelebriert. In gut neun Monaten ist das wieder der Fall: Am 26. Juli 2024 sollen die Olympischen Sommerspiele in Paris eröffnet werden. Doch obwohl dann in sage und schreibe 32 Sportarten die Olympiasiegerinnen und Olympiasieger ermittelt werden, gibt es auch zahlreiche sportliche Wettkampfdisziplinen, für die es keine Olympiamedaillen gibt. Immerhin: Das Programm der Spiele wird regelmäßig überprüft und verändert – oft nach jahrelangen und bisweilen emotional geführten Debatten. In Paris ist in Breaking (Breakdance) eine Sportart neu im Olympischen Programm. Und wenn vier Jahre später in Los Angeles erneut im Zeichen der fünf Ringe um Edelmetall gekämpft wird, sollen sogar fünf weitere Sportarten neu mit dabei sein: Cricket, Baseball/Softball, Lacrosse, Flag Football und Squash. Das hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) vergangene Woche bei seiner 141. IOC-Session im indischen Mumbai entschieden. Nur zwei der fünf neuen Sportarten sind lupenreine Newcomer: Baseball und Softball waren von 1992 bis 2008 schon olympisch. Bei den wegen der Pandemie erst 2021 ausgetragenen Spielen in Tokio gehörten die in Japan beliebten Ballspiele ebenfalls zum Programm, 2024 in Paris jedoch nicht. Bei zwei anderen Disziplinen, die 2028 neu dazu kommen sollen, ist das letzte Olympische Turnier dann schon etwas länger her: Lacrosse war nur 1904 und 1908 olympisch, Cricket gar nur einmal und zwar im Jahr 1900.
Firat Arslan beendet Karriere mit Titelgewinn
Freilich gibt es auch Sportarten, die seit mehr als einem Jahrhundert fest zum Programm der Olympischen Sommerspielen gehören. Eine davon ist Boxen: Der Faustkampf war erstmals 1904 Bestandteil der Spiele, seit 1920 war Boxen bei jeder Auflage dabei. Im Zeichen der fünf Ringe steigen dabei aber vor allem Amateurboxer in den Ring, auch wenn seit 2016 gemäß Regelwerk auch Profiboxer teilnehmen dürfen. Das dürfte der Grund sein, warum es ein Ausnahme-Boxer wie Firat Arslan nie zu den Spielen geschafft hat. Schließlich ist er bereits seit 1997 als Profi gelistet. Eine bemerkenswerte Karriere hat der Kampfsportler aus Süßen aber auch ohne Olympia-Teilnahme vorzuweisen, unter anderem holte er sich 2007 die Cruisergewicht-Weltmeisterschaft des Verbandes WBA (siehe Foto oben). Am Samstag fand seine Karriere nun nach mehr als drei Jahrzehnten im Boxsport und mehr als einem Vierteljahrhundert als professioneller Boxer ein selbstgewähltes Ende: In der Göppinger EWS Arena bestritt der inzwischen 53 Jahre alte, aber weiterhin topfitte Arslan seinen letzten Fight, aus dem er auch als Sieger hervorging. Er bezwang den 18 Jahre jüngeren Bosnier Edin Puhalo und sicherte sich somit nochmals einen Titel: Firat Arslan tritt als Gold-World-Champion der WBA ab.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Team der SportRegion Stuttgart
Foto: IMAGO / Eckehard Schulz