Liebe Leserinnen und Leser,
es gibt Adjektive, mit denen man vorsichtig umgehen sollte. Den Triumph der Handballerinnen von TuS Metzingen am Sonntag darf man aber wohl guten Gewissens als „historisch“ einordnen. Zum einen, weil den Metzingerinnen tatsächlich eine Premiere in ihrer Vereinshistorie gelungen ist: Noch nie zuvor haben die selbsternannten TusSies den DHB-Pokal gewonnen, bei bisher drei Finalteilnahmen (1978, 1980, 2017) gingen sie jeweils als zweiter Sieger vom Feld. Zum anderen verdient der DHB-Pokalsieg dieses Prädikat, weil die Metzingerinnen als klarer Underdog in das Finalduell gegen den scheinbar unbezwingbaren Kontrahenten aus dem Landkreis Ludwigsburg gezogen waren. Die SG BBM Bietigheim hatte vor dem Endspiel auf nationaler Ebene seit mehr als zwei Jahren keine Niederlage mehr hinnehmen müssen. Diese Serie ist nun zumindest wettbewerbsübergreifend gerissen. Verantwortlich dafür: Der 30:28-Finalsieg von TuS Metzingen über die SG BBM vor 3.267 Zuschauern in der Porsche-Arena. Die bleibt übrigens auch weiterhin die Heimat des Final-Four-Turniers um den DHB-Pokal der Frauen, der bestehende Vertrag wurde bis einschließlich 2026 verlängert.
Aus drei mach eins – Artschwager darf zufrieden sein
Bei den Bietigheimerinnen wird es nun darum gehen, die unerwartete Niederlage schnell abzuschütteln. Schließlich steht ihnen gleich in dieser Woche eine schwere Aufgabe in der Champions League bevor. So oder so stand schon vor dem Anpfiff am Sonntag fest, dass das Endspiel der vorerst letzte DHB-Pokalauftritt der Frauen der SG BBM Bietigheim sein würde. Das Top-Team, das seit Jahren die nationale Handball-Szene dominiert, hat schon vor Monaten angekündigt, sich nach der Saison der HB Ludwigsburg anzuschließen. Auch andernorts wird es in der Handball-Welt tiefgreifende organisatorische Veränderungen geben: Die drei Handball-Verbände im Südwesten haben beschlossen, sich zum 1. Juli 2025 formal zum Baden-Württembergischen Handball-Verband (BWHV) zusammenzuschließen. Damit verschieben sich auch die Kräfteverhältnisse innerhalb des Deutschen Handballbundes (DHB), in dem der neue BWHV der mit Abstand mitgliederstärkste Landesverband sein wird. Zufrieden sein darf daher Hans Artschwager, der oben abgebildet ist: Der DHB-Vizepräsident steht seit 2008 an der Spitze des Handballverbandes Württemberg und war einer, der in der Vergangenheit konsequent auf die Bündelung der Kräfte hingearbeitet hat.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Team der SportRegion Stuttgart
Foto: Benjamin Lau