Liebe Leserinnen und Leser,
einige Wochen lang konnte man den Eindruck gewinnen, als ginge es in den Stadien der 1. und 2. Fußball-Bundesliga nicht mehr vorrangig um das runde Leder – sondern eher um den gelben Filzball. Verantwortlich dafür waren die Proteste von Fangruppierungen gegen Pläne der Deutschen Fußball Liga (DFL), sich offen für Investoren zu zeigen. Zahlreiche Bundesliga-Spiele mussten minutenlang unterbrochen werden, weil diverse Gegenstände aus den Fankurven aufs Spielfeld flogen: Tennisbälle stellten sich als besonders beliebte Wurfgeschosse heraus, aber auch Schoko-Goldmünzen oder gar elektrische Spielzeugautos wurden zu Protestzwecken genutzt. Der geballte Druck dieser Aktionen war am Ende so groß, dass die DFL am Mittwoch mitteilte, eine Kehrtwende hinzulegen: Der Prozess zum Abschluss einer Vermarktungspartnerschaft, so die Mitteilung des Ligaverbandes, werde nicht weitergeführt. Das wurde von den Fanszenen am Wochenende ausgiebig gefeiert. Welche Auswirkungen das Investoren-Aus hingegen auf die zukünftige Entwicklung des deutschen Profifußballs hat, wird sich erst in einigen Jahren im Rückblick sagen lassen.
Softball-EM-Vergabe – Stuttgart setzt sich gegen London durch
Nach der Mitteilung der DFL lief das Bundesliga-Wochenende weitestgehend störungsfrei. Beim VfB Stuttgart störte man sich am Samstag höchstens am Ergebnis: Gegen den Abstiegskandidaten 1. FC Köln hatten sich die auf der Erfolgswelle schwimmenden Stuttgarter sicher mehr ausgerechnet als nur ein 1:1. Doch auch mit dem einfachen Punktgewinn bleibt der VfB klar auf Europapokal-Kurs, sogar der Sprung in die Champions League ist möglich. Schon sieben Zähler beträgt der Vorsprung auf Rang fünf, der nicht mehr zur Teilnahme an der Königsklasse berechtigen würde. Im Sommer dieses Jahres wird unabhängig davon auf jeden Fall europäischer Spitzenfußball in Stuttgart zu sehen sein; das Stadion in Bad Cannstatt ist ja bekanntlich ein Spielort der Fußball-Europameisterschaft. Diese kontinentalen Titelkämpfe werden längst nicht die letzte EM sein, die die Stadt erleben darf. Der Termin einer weiteren Europameisterschaft wurde vergangene Woche bestätigt: Stuttgart wird 2027 Gastgeber der Softball-EM sein. Im Auswahlverfahren setzte sich die Landeshauptstadt gegen die Weltmetropole London durch, ein Pluspunkt war dabei offenbar auch das erst vor wenigen Monaten neu eröffnete Baseball-Stadion am Schnarrenberg. Obiges Foto, auf dem (von links) TVC-Präsident Roland Schmidt, Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper und Chris Manske (Baseball-Abteilungsleiter des TV Cannstatt) zu sehen sind, entstand im Rahmen der Einweihung des wohl größten Bauprojekts der Geschichte des TV Cannstatt (TVC) – Baseball und Softball wird folglich auf dem Schnarrenberg künftig in einer top-modernen Arena gespielt.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Team der SportRegion Stuttgart
Foto: Iris Drobny