Heiko Schaal
Im Vergleich zu vielen Großstädten und Metropolen in Deutschland mit einer vielfach größeren Einwohnerzahl hat das zwischen Ludwigsburg und Heilbronn gelegene 43 000-Einwohner-Städtchen Bietigheim-Bissingen in Sachen Profi- und Leistungssport doch einiges zu bieten: Die Fußballer des FSV 08 standen schon mehrfach vor dem Sprung in die Regionalliga Südwest, die Tänzer des TSC und die Handball-Männer der SG BBM sind national erstklassig und die aktuell drittklassigen Eishockey-Cracks der Steelers durften sich noch vor kurzem im deutschen Oberhaus mit den Traditionsclubs aus Köln, Düsseldorf und Mannheim messen. Nicht zu vergessen sind die im Sommer in die Kreisstadt Ludwigsburg abgewanderten SG-Handballerinnen, die seit Jahren zur erweiterten europäischen Spitze gehören.
Seit mittlerweile gut einem Jahrzehnt trägt ein mittelständisches Unternehmen aus dem nahe gelegenen Marbach am Neckar einen nicht unermesslichen Teil dazu bei, dass die finanziellen Möglichkeiten und auch die strukturellen Rahmenbedingungen bei einigen der genannten Vereine so gut sind, dass viele Clubs aus anderen Regionen etwas neidisch in die Heimat der Band „Pur“ blicken, die seit Jahrzehnten (neben den Rappern Bausa, Rin und Shindy) das musikalische Aushängeschild der Stadt ist: Eben dort, im Ellental, steht die gut 4.500 Zuschauer fassende „EgeTrans Arena“, eine Multifunktionshalle, für die im Jahr 2012 die gleichnamige Spedition mit derzeit weltweit etwa 250 Mitarbeitern (rund 180 davon am Stammsitz in der Stadt von Friedrich Schiller) die Namensrechte erworben hat. „Unser Engagement ist auf zwei Säulen aufgebaut: Wir wollen etwas Gutes für unsere Region und ihre Sportvereine tun und wir wollen dadurch auch unsere eigene Bekanntheit steigern und Kunden, sowie zusätzliche Mitarbeiter für unser Unternehmen gewinnen“, sagt Heiko Schaal, „Head of Communication“ der Firma EgeTrans, die in den kommenden Jahren um etwa 50 Prozent an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wachsen will.
In den vergangenen zwölf Jahren ist der Plan, durch die Unterstützung des Sports den Bekanntheitsgrad zu steigern, in Deutschland schon sehr gut aufgegangen. EgeTrans investiert deutlich mehr an Mitteln in die Aktivitäten im Eishockey, Handball und Fußball als die meisten Betriebe vergleichbarer Größe und zumindest national werden der Name und das Logo des Unternehmens bereits eng mit den Erfolgen der SG-Handballer und der Steelers in den vergangenen Spielzeiten verknüpft. „Der ursprüngliche Gedanke beim Erwerben der Namensrechte für die Arena war es, nicht zu kleckern, sondern zu klotzen“, sagt Heiko Schaal, der mit einem vergleichsweise kleinen Mitarbeiterstab seit neun Jahren die Bereiche Marketing, PR und Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens verantwortet, das ein Teil der „Steinmüller Gruppe“ ist, die in den 1950er-Jahren als „Internationales Transportkontor Peter Ege“ ihre Anfänge nahm und mittlerweile das zentrale Aushängeschild innerhalb der weltweit im Logistik- und Immobilienbereich tätigen Steinmüller Gruppe gehört.
Das jüngste Kind im vielfältigen Tätigkeitsbereich von EgeTrans im regionalen Sport ist die Partnerschaft mit dem Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart, mit dem das Marbacher Logistikunternehmen in dieser Saison auch auf europäischer Ebene in der Champions League mitmischt. Für Heiko Schaal und andere Kollegen brachte diese Kooperation erst vor wenigen Wochen die Möglichkeit zu einem Besuch in der spanischen Kathedrale des Fußballs, dem legendären Stadion Santiago Bernabeu, als die Roten aus Bad Cannstatt bei Real Madrid ihr erstes Gastspiel in dieser Saison in der europäischen Königsklasse absolvierten. „Ich bin seit ich denken kann VfB-Fan. Mein Vater hat mich als Kind mit ins Stadion genommen und eines der größten Erlebnisse meines Lebens war natürlich der Gewinn des Deutschen Meistertitels 1992“, sagt der 43 Jahre alte Heiko Schaal, der sich im Rückblick als Anhänger des „magischen Dreiecks“ und ganz besonders von Fredi Bobic outet. Trotz der 1:3-Niederlage des VfB zum Champions-League-Auftakt gegen Madrid sei es ein besonders beeindruckendes Erlebnis gewesen, Teil der Schlachtenbummler-Schar aus dem Schwabenland in der spanischen Metropole gewesen zu sein.
Beim rund 25 Kilometer flußaufwärts vom Firmensitz beheimateten Traditionsclub gehört EgeTrans seit drei Jahren zum Kreis der Sponsoren, in der Saison 2023/2024 ist das Unternehmen aus dem Kreis Ludwigsburg in die Stufe der „Team-Partner“ aufgestiegen, zu der auch Firmen wie GAZi, die EnBW, SAP oder die Handelskette REWE gehören. „Natürlich machen wir immer ganz genaue Bestandsaufnahmen, wenn wir Partnerschaften verlängern oder gar ausweiten, bislang haben die sich immer für beide Seiten sehr gut ausgezahlt“, sagt Schaal und berichtet, in welcher Weise EgeTrans in der Öffentlichkeit als Partner des VfB Stuttgart sichtbar wird: Dazu gehören unter anderem die Präsentation der Mannschaftsaufstellung im Stadion bei Heimspielen, verbunden mit einem kleinen Kurzvideo, aber auch eine LED-Bande mit dem Firmenlogo im Stadionrund, ebenso wie die Präsentation auf Sponsorentafeln bei der Pressekonferenz nach den Spielen und bei Interviews mit Spielern und Trainern. „Ganz besonders bei der Verbindung zum VfB, aber auch schon vorher im Handball und bei den Steelers haben wir gemerkt, dass bei unseren Mitarbeitern nicht nur das Interesse an den jeweiligen Sportarten und Vereinen wächst, sondern dass sie dann auch umso intensiver mitfiebern“, sagt Heiko Schaal.
Bei einem Besuch auf dem Firmengelände am Neckar wird man feststellen, dass dort – anders als bei klassischen Speditionen – keine Lastkraftwagen mit dem EgeTrans-Logo und keine betriebseigenen Fahrer zu finden sind. Die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter findet ausschließlich in den Büros am Telefon und Computer statt, denn EgeTrans, das als größten und wichtigsten Geschäftspartner den US-amerikanischen Landwirtschaftsmaschinenhersteller John Deere (rund 82.000 Beschäftigte) hat, ist ein weltweit agierender Broker (Vermittler). „Wir sind ein Logistikdienstleister, der Frachträume mietet und vermittelt“, sagt Schaal. Hauptsächlich gilt das für Container auf Schiffen und in Flugzeugen. Im Betrieb selbst gibt es als Glanzstück eine eigene Akademie, in der junge Berufseinsteiger mit einem Dualen Studium in unterschiedlichsten Berufen ausgebildet werden. Einige davon haben bereits nationale und internationale Preise gewonnen, bis hin zu einem Weltmeistertitel im Nachwuchs der Logistikbranche.
Heiko Schaal selbst ist, wie auch die Unternehmerfamilie Steinmüller, nicht nur gern gesehener Gast beim VfB und auch regelmäßig bei Heimspiele der SG-Handballer in Liga eins und bei den inzwischen in der Oberliga agierenden Eishockey-Steelers zu finden, sondern ist auch selbst schon seit frühester Jugend sportlich aktiv: Neben einem Abstecher mit früheren Schulfreunden zum Tischtennis gilt dies für den zweifachen Vater (Tochter und Sohn) seit mehr als drei Jahrzehnten für die Treue zu den Fußballern seines Heimatvereins GSV Erdmannhausen. „Ich war schon immer der Sechser im defensiven Mittelfeld“, sagt Schaal, der nach der Jugend hauptsächlich in der zweiten Mannschaft (Kreisliga) aktiv war und mittlerweile bei den Senioren zu Hause ist.
Laufstark ist der 43-Jährige aber nicht nur beim Fußball, sondern auch beim klassischen Straßenlauf – sei es beim Ludwigsburger Citylauf oder beim Bietigheimer Silvesterlauf, bei dem EgeTrans eine größere Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Mitarbeiterschaft rekrutiert. Die persönliche Bestzeit im Halbmarathon über 21,1 Kilometer steht bei zwei Stunden. „Ich liebe es, etwas für die Gesundheit zu tun und mich regelmäßig zu bewegen, aber deutlich besser als ich ist dabei meine Ehefrau“, sagt Schaal. Das ist auch kein großes Wunder, kommt die Gattin doch selbst aus dem Leichtathletik-Leistungsbereich.
Die über viele Jahre aufgebaute und gepflegte Partnerschaft der Firma zu den Bietigheimer Sportvereinen soll auch in den kommenden Jahren weiter Bestand haben, ebenso wie die Unterstützung der Fußball-Jugend des FC Marbach. Eine Ausweitung des Engagements als Sponsor und Namensgeber auf andere Bereiche Deutschlands oder der Welt ist trotz der beiden bestehenden Büros in Chicago (USA/40 Angestellte) und Santiago de Queretaro (Mexiko/10 Angestellte) derzeit nicht geplant. „Unser Fokus gilt unserer Heimatregion“, sagt Heiko Schaal. Sprich: EgeTrans hat geschäftlich weltweit die Finger im Spiel, ist aber mit gesellschaftlichen, kulturellen, sozialen und sportlichen Aktivitäten am liebsten rund um den Neckar zu Hause.
Mehr Infos: https://www.egetrans.com
[Fotos: Pressefoto Baumann (2) & privat]